Presse

EJZ vom 11.07.2015

EJZ vom 16.05.2015

EJZ vom 23.02.2015

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EJZ vom 31.07.2014

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EJZ vom 08.07.2014

Familiäre Abschlussfeier an der Elbtalschule
23 Schüler entlassen – 11 können zum Gymnasium

bo Gartow. Die Konkurrenz der Fußball-WM war anfangs spürbar, denn die Aula der Elbtalschule füllte sich erst gegen Ende der 1. Halbzeit des WM-Spiels kurz vor dem Beginn der harmonischen Abschlussfeier, dann aber bis auf den letzten Platz. Insgesamt 23 Schüler aus den Klassen 10R, 9H und 9 R wurden verabschiedet und haben sämtlich eine gute Perspektive. Elf der Entlassenen steht sogar der weitere Besuch der gymnasialen Oberstufe offen. Musikalisch umrahmt wurde die Abschlussfeier vom neuen Schulchor unter der Leitung von Maren Hövermann sowie einer Schülergruppe.

Rektor Gerhard Sprockhoff begrüßte zahlreiche Ehrengäste sowie die vollständig versammelten Eltern und ließ die festlich gekleideten Entlassungsschüler unter „standing ovations“ in die Aula einziehen. In seiner folgenden Rede an die abgehende Gruppe ermunterte er sie, mit Optimismus den weiteren Weg zu gehen und sich diesen auch nicht von Hindernissen verbauen zu lassen.

In Grußworten wiesen Samtgemeindebürgermeister F.-W. Schröder und Dagmar Schulz von der Kreisverwaltung darauf hin, dass dieser Jahrgang der letzte sei, der von der Haupt- und Realschule verabschiedet werde, denn ab August 2014 werde die Elbtalschule schließlich zur Oberschule in Verbindung mit der Grundschule. Beide würdigten den langen gemeinsamen Einsatz von Schule und Verwaltung für diese neue Schulform, die den Standort Gartow langfristig sichern werde. Gartows stellv. Bürgermeister Manfred Geldmacher und Hannes Schulze vom Schulelternrat überbrachten gute Wünsche und gaben den Rat, fällige Entscheidungen nicht auf die lange Bank zu schieben.

Als Schülersprecher blickten Marten Anton und Alexander Pewsdorf auf die gemeinsame Schulzeit zurück, würdigten den Einsatz aller Lehrkräfte und überreichten kleine Abschiedsgeschenke. Über die stimmungsvollen Lieder des neuen Schulchores hinaus trug Lars-Hendrik Schulze mit Gitarrenspiel in Verbindung mit dem Gesangsduo Hellen Schulze und Aylin Krent zum gelungenen Rahmen bei.

In ihren Abschiedsworten stellte Klassenlehrerin Elgin Hornbostel fest, dass alle Schüler über einen gut sortierten Werkzeugkoffer verfügen, der für alle möglichen anstehenden Aufgaben die passenden Geräte enthalte. Angelika Krüger erinnerte an gemeinsame Erlebnisse im Unterricht wie auf Klassenfahrten und lobte die gute Teamfähigkeit, die sich insbesondere bei einem mehrtägigen Segeltörn als unbedingt erforderlich erwiesen hatte.

Bei der folgenden Zeugnisausgabe erhielten die Schüler gleich mehrere Zugaben: eine Rose, ein erinnerndes Fotobuch und von der Samtgemeinde einen Gutschein für die Wendlandtherme. Elf Schüler erhielten den erweiterten Sekundarabschluss I, neun den Realschulabschluss und drei den Hauptschulabschluss. Der Schulverein der Elbtalschule zeichnete vier Jungen für ihren großartigen Einsatz als erfolgreiche Teamplayer im Basketball aus: Marten Anton, Philipp Flöter, Philipp Reinschild und Alexander Pewsdorf. Marten Anton wurde zusätzlich für außerordentliche Leistungen mit dem Notendurchschnitt 1,1 gewürdigt und ausgezeichnet.

Zum Ausklang der familiären Feierstunde wurde zu einem Sektempfang mit Imbiss eingeladen, bei dem die Klassen 8 und 9 hervorragend für die Bewirtung sorgten.

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EJZ vom 02.03.2014

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EJZ vom 18.03.2014

 

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EJZ vom 27.02.2014

Von einem Schmerz verschluckt

Lilly Lindner über ihren Weg und den Mut, "von einem Gegenstand zu einem Menschen zu werden"

Ihre eigene Geschichte, die eine Geschichte von Gewalt ist, hat Lilly Lindner literarisch verarbeitet und sie bei einer Lese-Performance, hier mit ihrem Partner Oliver, in dieser Woche in vier Lüchow-Dannenberger Schulen vorgestellt. Morgen Abend tritt sie im Café Grenzbereiche auf.

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Die Veranstaltung in der Mensa ist damit eigentlich vorbei, doch die Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Jahrgangs bleiben noch lange sitzen, allein vor sich hinsinnend und nachdenkend, oder im leisen Gespräch mit dem Nachbarn, während die Lindner und ihre beiden Begleiter all das wieder vom Boden einsammeln, was sie dort, auch mit Hilfe ihrer Zuhörenden, verteilt hat. Beschriebene Seiten, Worte auf kleine Zettel gebannt, die in die Luft gewirbelt wurden und wenigstens auf diesem Weg Leser und Zuhörer finden sollen. Wollknäule zogen bei ihrem Flug durch den Raum lange Fäden: ein Symbol für verwickelte Gedanken und eine Vergangenheit, in der man sich verheddert – und aus der man sich befreien muss.

Lilly Lindner, 1985 geboren, hat eine Vergangenheit, die man niemandem wünscht, und die schwer zu ertragen ist. Sie ist sechs Jahre alt, als sie das erste Mal vergewaltigt wird. Ihre gleichgültigen Eltern merken nichts, Lilly schweigt, wird magersüchtig, ritzt sich die Arme mit Rasierklingen, arbeitet als Prostituierte, denn ihr Körper gehört schon lange nicht ihr, warum nicht wenigstens damit Geld verdienen? Eines Tages schreibt sich Lilly Lindner – ja, kann man das sagen? – ihr Leid von der Seele. Sie findet in ihrer Autobiografie "Splitterfasernackt" die Worte, um schreibend Abschied von ihrem geschädigten Körper zu nehmen, will sich von der Einsamkeit ihres Schicksals, dem bisher die Worte fehlen, befreien. Das Buch erklimmt 2011 die Bestsellerlisten. Mittlerweile sind auch ein zweites und ein drittes Buch erschienen. Und auch darin geht es darum, Worte zu finden und das Leben zu leben. Lindner geht auf die 30 zu, sie sieht viel jünger aus als sie ist, sie ist mager, wirkt zerbrechlich in T-Shirt und Shorts und schwarzer Strumpfhose, ihre Haare sind zu mädchenhaften Zöpfen gebunden. Am Rand der Bühne liegt ein Plüschhai. Und dann geht sie ans Mikrofon, trägt mit leiser Stimme und vollkommen frei Abschnitte aus ihren Büchern vor. In Bildern beschreibt sie, wie die Mechanismen weiblicher Autoaggression und Selbstzerstörung funktionieren – und was sie auslöst. Sie spricht von der "hungersüchtigen Fitness unserer Artgenossinnen", von Mädchen und Frauen, die sich über "die Minderwertigkeit unserer Selbstsicherheit" definieren, und die schön sein wollen, "damit man nicht sieht, wie groß der Schmerz in ihnen ist". Und manchmal blitzt in allen Grausamkeiten Humor durch: Kein Mädchen schlitze sich die Arme, "weil es früher mal ein Zebra war und wieder gestreift sein will".

Zusammen mit ihrem Begleiter Oliver stellt Lilly Lindner in Szenen die Angst und die Sehnsucht nach Berührungen, oder den Wunsch, sich einfach fallen lassen zu können, dar. Lindner taucht dabei oft auf den Boden ab, was ihr Publikum in den hinteren Reihen etwas ratlos sein lässt. Die Schülerinnen und Schüler sind aber über die eineinhalb Stunden zutiefst gebannt. "Haltet Euch fern von meiner Vergangenheit", ist Lindners Rat. Sie möchte die Menschen "in dem Alter erreichen, in dem ich alles weggeworfen habe". Deshalb sind ihr auch Lesungen an Schulen besonders wichtig. So anstrengend sie auch sind. In Dannenberg habe sie im Publikum viele Augen gefunden, an die sie sich habe halten können.

 

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EJZ vom 17.02.2014

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Generalanzeiger vom 06.01.2014:

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Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 30.11.2013

Platzt die Schulzusammenlegung?
Gartower Schulen: Ministerium sieht Probleme im Schulgesetz

asb Gartow. Die geplante organisatorische Zusammenlegung der Grundschule Gartow mit der Haupt- und Realschule stößt auf Schwierigkeiten beim Kultusministerium: „das Schulgesetz lässt eine derartige Kooperation nicht zu“, hieß es unlängst von den Zuständigen. Um eine Lösung für dieses Problem zu finden, trafen sich am Donnerstag die beiden Schulleiter, Inge und Gerhard Sprockhoff, Gartows Samtgemeinde-Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Schröder sowie Dagmar Schulz, Fachdienstleiterin Schule im Landkreis Lüchow-Dannenberg, mit der hiesigen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte (Bündnisgrüne). Mit am Tisch saß auch Franz-Josef Kamp als Vertreter der Landesschulbehörde. Nicht nur Matthias Gallei, bündnisgrünes Mitglied im Schullausschuss der Samtgemeinde, befürchtet, dass durch eine  eventuelle ministerielle Ablehnung für Gartow eine große Chance verpasst wird, den einzigen Schulstandort in der Samtgemeinde langfristig zu erhalten. „Dabei ist eine Zusammenarbeit auf der praktischen Ebene längst in weiten Teilen realisiert worden,“ so Gallei: „Auch die Samtgemeinde fördert den Ganztagsbetrieb der Schulen bereits mit 10000 Euro, um die Zusammenarbeit zu befördern.“ „Die gemeinsame Infrastruktur ist ja zum großen Teil schon realisiert worden,“ ergänzte Schulleiter Gerhard Sprockhoff. Auch Miriam Staudte ist nach einer Schulbesichtigung fest davon überzeugt, dass die angestrebte organisatorische Zusammenlegung erstrebenswert ist. „Nicht nur wegen der besseren Vertretungsangebote ist die Kooperation zu unterstützen“, so Staudte. „Außerdem gibt es viele pädagogische und  ökonomische Gründe, die für eine Zusammenlegung sprechen.“ Die Landtagsabgeordnete sagte bei dem Termin zu, sich gemeinsam mit den zuständigen Fachpolitikern dafür einzusetzen, dass für Gartow eine Ausnahmegenehmigung erteilt wird. Ein entsprechender Antrag war von den Schulträgern im Juni gestellt worden. „Aber beim Ministerium ist dieser Antrag auf Ausnahmegenehmigung so wohl nicht wahrgenommen worden“, bedauerte Gallei. Dabei unterstützt die Landesschulbehörde die Zusammenlegung. „Doch seit der Schulgesetzänderung ist das nicht mehr möglich“, bedauerte Schulamtsdirektor Kamp. „Hintergrund für die Neuregelung war offenbar die Absicht des Gesetzgebers, dass Haupt- und Realschulen langfristig durch die neue Schulform Oberschule ersetzt werden sollen. Dies ist aber gerade im Falle Gartow nicht möglich, weil die erforderliche Mindestgröße nicht dauerhaft gesichert ist.“ Nun hoffen alle Beteiligten, dass die Ausnahmegenehmigung doch noch erteilt wird. Bereits im Sommer nächsten Jahres geht Gerhard Sprockhoff in den Ruhestand. An der Grundschule ist seine Frau lediglich kommissarische Leiterin. Eine Neubesetzung der Stelle ist bisher angesichts der geplanten Zusammenlegung nicht vorgesehen.

Sind optimistisch, die Zusammenlegung der beiden Schulen genehmigt zu bekommen (von links): Matthias Gallei (Schulausschuss Samtgemeinde Gartow), Gerhard Sprockhoff (Leiter Haupt- und Realschule), Miriam Staudte (grüne Landtagsabgeordnete) und Inge Sprockhoff, die kommissarische Leiterin der Grundschule. Aufn.: A. Blank

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Gartower Samtgemeindebote, November 2013

Viel Abwechslung im Schulalltag

Mit viel Elan und großem Engagement startete das Kollegium  der Elbtalschule ins neue Schuljahr. Nachdem die Sommerferien in diesem Jahr um zwei Wochen unfreiwillig verlängert worden waren, nahmen die Schüler und Lehrer gern wieder das Schulhaus in Beschlag und erfüllten es  mit Leben. Abwechslungsreich und motivierend waren die Angebote während der Projektwoche, an erster Stelle muss hier das Projekt "Elberadweg" genannt werden, hier hat eine Gruppe unter Leitung des Sportlehrers Andreas Widow die letzte Etappe des Weges entlang der Elbe gemeistert, von Wittenburg bis an die tschechische Grenze, nachdem man in den beiden Jahren zuvor die Etappen von Cuxhaven nach Gartow und von Gartow nach Wittenburg zurückgelegt hatte, war dies nun die Vollendung des ehrgeizigen Planes. Begleitet wurde die Gruppe von der Französischlehrerin Susanne Kröger und dem Quartiermeister, Koch und Motivator Detlef Duske. Eine beeindruckende Leistung und sicherlich eine Erinnerung fürs Leben. Andere Gruppen beschäftigten sich mit den Besonderheiten in und um Gartow, bauten Bögen oder besuchten als Fußballkurs einen Tag lang den Vfl Wolfsburg.
Nachdem man sich intensiv auf  die Ideenexpo vorbereitet hatte, startete die ganze Schule mit vier großen Bussen nach Hannover, um die zahlreichen Angebote der vom Kultusministerium empfohlenen Veranstaltung wahrzunehmen.  Während die älteren Schüler  stets abwartend und fast schüchtern auf die Mitmachangebote reagierten, waren die jüngeren sofort bei der Sache und hatten demzufolge erheblich mehr Erfolgserlebnisse als die reservierten Großen.
Von den Schülern wurde die Idee eines Besuches der Agritechnica auf dem Messegelände in Hannover an Schulleiter Sprockhoff herangetragen, dieser stimmte sofort zu, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Schüler alles selbst organisierten und mindestens 50 Mitfahrer sich in die Listen eintrugen. Zur großen Überraschung der Lehrer hatten die Schüler schon nach zwei Tagen die erwünschte Schülerzahl beisammen, es wird also im November spannend für die Gartower auf der Messe, wo Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte zu bestaunen sind und natürlich das allseits beliebte Kugelschreiber- und Prospektesammeln auf dem Programm stehen werden. Man hat sich beim Bauernverband angemeldet und wird in Workshops über die moderne Landwirtschaft informiert.
Etwas Besonderes gibt es jetzt an der Elbtalschule, einen sogenannten Vertrauenskreis, der für Eltern beider Gartower Schulen da sein wird. Man möchte Eltern beraten und unterstützen, wenn es in Erziehungsfragen zu Problemen kommt oder einfach nur da sein und zuhören, falls Eltern mal ihr Herz ausschütten wollen. Der  Vertrauenskreis bietet regelmäßige Treffen, Informationsabende, Vermittlung in Konfliktsituationen und professionelle Erziehungsberatung an. Verantwortlich für diesen Vertrauenskreis sind die Erziehungsberaterin Frau Jung-Lorra und Frau Jacobs, die Lehrer Alexandra Vey und Andreas Widow und aus der Elternschaft Christine Erlebach und Johannes Schulze. Die Adressen lauten: info@vk-gartowerschule.de oder jung@vk-gartowerschule.de oder jacobs@vk-gartowerschule.de. Natürlich gibt es auch Telefonnummern, unter denen der VK erreichbar ist: Frau Jung-Lorra 05882/ 987661 oder Frau Jacobs 039395/ 91532.
Man kann erkennen, dass die Schule sich bewegt, dass man bemüht ist, den Schülern eine große Vielfalt an Angeboten zu unterbreiten und natürlich stets die Schüler und Schülerinnen in den Mittelpunkt stellt.
Gerhard Sprockhoff - Schulleiter-

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Gartower Samtgemeindebote, November 2013

Elbtalschule dankt vielen Förderern

Mit einem ganz besonderen Dank tritt die Elbtalschule an die Öffentlichkeit und möchte sich auf diesem Weg für die finanzielle Unterstützung bedanken, die sie in der Vergangenheit erhalten hat. Es ist ein wunderbares Gefühl zu erfahren, dass es Menschen und Institutionen gibt, die die Arbeit der Schule unterstützen und damit Aktivitäten und große Projekte durch ihr finanzielles Engagement ermöglichen.

Besonders großzügige Förderung erfährt der deutsch-polnische Schüleraustausch, der bereits 17 Mal mit einwöchigen Begegnungen verwirklicht wurde. Über das Deutsch-Polnische Jugendwerk, die Samtgemeinde Gartow, den Partnerschaftsverein zu Sokolow-Podlaski und den Schulverein hinaus gibt es erfreulicherweise mehrere private Spender, die dieses internationale Projekt tragen: Rosenapotheker Helmut Krabusch und Tierarzt Dr. Matthias Herbst, Maria und Peter Kielbasinski vom Goldenen Anker, Ursula Lang und Lore Borchardt mit Sohn Hans-Joachim, Dr. Manfred Gurr, Eckart Krüger, Dagmar und Wilhelm Hilliges sowie Karin und Werner Poeck. Nur Dank dieser großen Fördergemeinschaft kann die Elbtalschule viele Dinge möglich machen, die den Besuch in Deutschland zu einem bleibenden Eindruck werden lassen, z.B. den Besuch des Heide-Parks in Soltau.

Aber nicht nur für den Polenaustausch finden sich Sponsoren, auch der Hegering Gartow hat bereits zum zweiten Mal den Erlös seines „Wild- und Weinfestes" der Schule zur Verfügung gestellt. Mit diesen Mitteln kann man Schülern und Schülerinnen helfen, die einfach nicht immer die Mittel haben, die der Schulbetrieb erfordert. Sei es, dass die Materialien nicht vorhanden sind, sei es, dass plötzlich persönliche Veränderungen eine Familie aus der Bahn werfen oder dass sich ein Elternteil zurückzieht und so die finanziellen Möglichkeiten arg beschnitten sind. Es ist eine große Freude, dass man hier unbürokratisch ohne große Antragstellungen helfen kann und ein bisschen dazu beiträgt, dass es nicht immer die Schwächsten sind, die auch noch von den Besonderheiten im Schulalltag ausgeschlossen werden.
Rektor Gerhard Sprockhoff / Hans-Jürgen Bosselmann

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EJZ vom 02.10.2013

Verantwortung für die Zukunft

Lüchow-Dannenberger Schulen als Umweltschulen ausgezeichnet – Elbtalschule Gartow auch international

pw Gartow. Bei einem Besuch ihrer Partnerschule im polnischen Dretym haben sich die Schülerinnen und Schüler der Gartower Elbtalschule am „Clean the world“-Tag beteiligt. Mit den polnischen Gastgebern habe man zudem auch Umweltfragen thematisiert, berichtet Schulleiter Gerhard Sprockhoff. Und vor zwei Jahren haben sich die Gartower während einer Reise nach Sedona im US-amerikanischen Arizona mit Energie- und Umweltfragen beschäftigt, fügt Sprockhoff hinzu. Aktivitäten wie diese, die nicht unbedingt typische Programmpunkte bei einem Schüleraustausch sind, haben dafür gesorgt, dass die Gartower Haupt- und Realschule kürzlich nicht nur – wie sechs weitere Lüchow-Dannenberger Schulen – als nationale, sondern zum wiederholten Mal auch als internationale Umweltschule ausgezeichnet worden ist. Mit dem – nationalen – Titel „Umweltschule in Europa“ und einer grünen Flagge dürfen sich außerdem die Grundschulen Küsten, Plate, Trebel und Wolterdorf, die sich zum Schulverbund Wendland zusammengeschlossen haben, die Grundschule Gartow und die Berufsbildenden Schulen in Lüchow schmücken. Im vergangenen Jahr erhielten die Schnegaer Grundschule und das Gymnasium Lüchow die jeweils für zwei Jahre vergebene Auszeichnung. Die neun hiesigen Schulen gehören zu rund 360 Umweltschulen niedersachsenweit. Erfolgreich beworben haben sie sich unter anderem mit einer Fahrradwerkstatt und einer Radwanderkarte, auf der die Sehenswürdigkeiten Gartows und Umgebung verzeichnet sind (Grundschule Gartow) oder einem mit Schulgartenprojekt (Grundschulen Küsten, Plate, Trebel und Woltersdorf). Im nächsten Schritt gehe es darum, „die Projekte, die da sind, weiterzuentwickeln. Jetzt müssen die Experten vor Ort mit Verträgen Einzug in die Schulen erhalten“, informierte Jutta Struck, Fachberaterin Bildung für nachhaltige Entwicklung bei der Lüneburger Regionalabteilung der niedersächsischen Landesschulbehörde, als sie kürzlich ein Vernetzungstreffen der Schulleiter des Schulverbundes Wendland besuchte. Gemeint seien Organisationen wie NABU, BUND oder auch örtliche Vereine wie die Feuerwehr oder der Sportverein. Dieser Schritt stehe auf der Agenda für das nächste Schuljahr. So seien beispielsweise die Bäume des Jahres, die die Küstener Schüler seit über 20 Jahren mit Bezirksförster Georg Dening pflanzen, „eine Sache, die gewachsen ist, das ist wichtig“, betonte Jutta Struck. Und es beeindruckt zumindest einige der Jungen und Mädchen nachhaltig, die noch Jahre später von den ereignisreichen Pflanztagen im Wald erzählen, wie Eltern berichten. Genau darauf komme es bei der Umweltschule an, betonte Jutta Struck: Es gehe darum, bei den Schülerinnen und Schülern Verständnis für Zusammenhänge zu schaffen und Anstöße zu geben für eine Verhaltensänderung, „damit die Kinder später Verantwortung übernehmen für die Zukunft.“

Die Gartower Elbtalschule ist als internationale Umweltschule ausgezeichnet worden. Schulleiter Gerhard Sprockhoff (ab Zweiter von links) hat die Auszeichnung gemeinsam mit Alexandra Vey und Hans- Jürgen Bosselmann, dem Organisator des Polen-Austauschs,in der Alfred-Töpfer-Naturschutzakademie in Schneverdingen erhalten. Die Fahne überreichten (links) Ursula von der Heyde, niedersächsische Landeskoordinatorin für das Projekt, (von rechts) Jutta Struck von der Landesschulbehörde in Lüneburg und Andreas Markurth vom Niedersächsischen Kultusministerium.

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Arenddrago 2013 - Team "Jeestragon" (Lehrer des Gymnasiums Lüchow, der BBS, der Jeetzel-Oberschule, der Elbtalschule und der Oberschule Bodenteich) belegte trotz widriger Wetterbedingungen Platz 2 auf Kurz- und Langstrecke!

Quelle: Jeetze-Kurier Salzwedel vom 02.09.2013

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EJZ vom 26.06.2013

Sandsäcke werfen statt Schulunterricht
Realschüler Gartows helfen beim Aufräumen

asb. Holtorf/Gartow. Eine Woche lang hatten sie sich in der Schule mit der Flut beschäftigt, sich über Hintergründe und Zusammenhänge informiert und die eigenen Erlebnisse zuhause diskutiert. Für die gesamte achte Klasse der Realschule Gartow war es danach ein Anliegen, beim Abräumen der unzähligen Sandsäcke, die sich kilometerlang an Straßenrändern und Deichabschnitten türmen, behilflich zu sein. Und auch viele SchülerInnen der sechsten und neunten Klasse meldeten sich freiwillig als gefragt wurde, wer beim Abräumen helfen möchte.

Insgesamt warteten am frühen Dienstag Morgen dann 38 Jugendliche der Elbtalschule gemeinsam mit ihren Lehrern Elgin Hornbostel und Eike Schulte auf Carsten Burmeister, stellvertretender Verbandsvorsteher des Deichverbands Gartow, der die Abräumaktion gemeinsam mit Schulleiter Gerhard Sprockhoff verabredet hatte.

Mit zwei Treckern und entsprechenden Anhängern ging es dann hinaus an die Holtorfer Stege, den Deichabschnitt am Elbholz, der während der Flut auf langer Strecke mit Sandsäcken am Deichfuß gesichert worden war. All diese Sandsäcke im Qualmwasserbereich gilt es nun, wieder zu entfernen, denn die darunter liegende Grasnarbe leidet unter der Abdichtung durch die unzähligen Säcke.

Tatkräftig langten die Jugendlichen zu, machten sich einen Spaß daraus, Sandsack für Sandsack auf dem Hänger landen zu lassen. So flott war der erste Hänger beladen, dass Carsten Burmeister warnte, sich nicht zu schnell zu verausgaben, denn die Jugendlichen hatten sich vorgenommen, den ganzen Vormittag Sandsäcke abzuräumen.

Für ein fassungsloses „Oh“ sorgte dann die Auskunft, dass an diesem Deichstück rund 150 000 Sandsäcke „verbaut“ worden waren. „Das schaffen wir ja nie,“ stöhnten die Einen, waren die Anderen sich nicht verdrießen ließen und weiter Sandsack für Sandsack auf die Hänger verluden. Am Ende fuhren die Schüler mit dem guten Gefühl zurück, mit ihrer Körperkraft wenigstens einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben, dass die Sandsackschlangen an den Deichen sich verringern.

Die abgeräumten Sandsäcke werden übrigens dazu genutzt, im Elbholz während der Flut entstandene große Löcher und Risse zu verfüllen.

Mächtig Action herrschte am Dienstag früh an der Holtorfer Stege: 38 SchülerInnen der Realschule Gartow hatten sich freiwillig bereit erklärt, beim Abräumen der unzähligen Sandsäcke zu helfen.

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EJZ vom 21.06.2013

„Mit Optimismus, Wissen und Herzensstärke ins Leben“
Haupt- und Realschule Gartow feierte Jahrgangsabschluss

asb. Kapern. Erstmalig nicht in der eigenen Schule, sondern im Dörfergemeinschaftshaus Kapern feierte die Elbtalschule Gartow am Donnerstag Abend den Schulabschluss von sechs Haupt- und 25 RealschülerInnen.

Feierlich geschmückt hatten die Schüler den Saal des ehemaligen Gasthauses: mit weißen Tischdecken, Namenskärtchen, Kerzen und Blumen schufen sie einen gemütlichen Rahmen für den letzten Abend in gemeinsamer Runde mit den bald ehemaligen SchulkameradInnen.

Für Schulleiter Gerhard Sprockhoff war dies ein „historischer Tag“, denn noch nie hatte eine Abschlussfeier der Elbtalschule außerhalb der Schule stattgefunden. „Jedenfalls nicht zu meiner Zeit,“ so „Sprocki“, wie er bei den Schülern heißt. „Aber wir haben so viele Gäste, dass unsere kleine Aula aus allen Nähten geplatzt wäre. Und tatsächlich: neben Samtgemeinde-Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Schröder waren auch Gemeinde-Bürgermeister Ulrich von Mirbach, Anja Meinecke vom Fachdienst Schulen im Landkreis, Hauptoberkommissar Uwe Renell, die (bald) neue Leiter der Grundschule Gartow, Inge Sprockhoff, Pastor Eckhard Kruse und Gorlebens Pastorin Stefanie Pehlke zu der Feier gekommen.

So heiß es im Saal auch war, die noch nicht ganz überstandene Flut beschäftigte alle Anwesenden. Auch in den Grußworten der Gäste war das dramatische Geschehen der letzten zwei Wochen immer wieder Thema. So bedankte sich SG-Bürgermeister Schröder für die Überlassung der Schulen, denn „ohne die Hilfe der Feuerwehren aus Frankfurt und Offenbach hätten wir die L 256 nicht von Wasser frei halten können.“ Andere lobten die Hilfsbereitschaft und den Zusammenhalt der SchülerInnen während der Fluttage. „Mit großem Respekt habe ich Eure intensive Hilfe während der Flut wahrgenommen und dass Ihr trotzdem gute Abschlüsse gemacht habt,“ lobte Ulrich von Mirbach die Schulabgänger.

Der Notendurchschnitt der Abschlussklassen kann sich wirklich sehen lassen: In der 10 a erreichten sieben von zehn Klassenmitgliedern den erweiterten Realschulabschluss, in der 10 b waren es immerhin noch sieben von 15, die die Qualifikation für weiterführende Schulen schafften. Mit einem Notendurchschnitt von 1,48 wurde Lena Viktoria Eisenblätter aus Nienwalde als Jahrgangsbeste ausgezeichnet. Lisa Schulz aus Holtorf wurde mit einem Notendurchschnitt von 1,87 als Zweitbeste geehrt.

Jenny Röwer aus Pannecke konnte stolz die Auszeichnung „Beste der Hauptschule“ entgegen nehmen. Ihre Klassenlehrerin Angelika Krüger freute sich in ihrer Abschiedsrede offen darüber, dass alle sechs HauptschülerInnen trotz „mancher Kämpfe“ einen Abschluss geschafft haben. Mit einem Fotoalbum und einer Grußmappe bedankte sich die Parallelklasse der Realschule, die  9R für die gute Kooperation während der Schuljahre.

Andreas Widow, Klassenlehrer der 10b, standen bei seiner Rede die Tränen in den Augen, als er sich an verschiedene gemeinsame Erlebnisse mit „seiner“ Klasse erinnerte. Auch in seiner Rede spielte das Wasser eine große Rolle: immer wieder war die Klasse auf dem Wasser unterwegs gewesen, auf Kanu, Segelboot und nicht zuletzt bei der Flut bewiesen sie ihr Gemeinschaftsgefühl.  „Wir hatten viele gute Zeiten, macht was draus,“ rief er seiner Klasse zu.

Die Klassenlehrerin der 10 a, Alexandra Abbas, betonte, wie gerne sie ihre Klasse jahrelang geleitet hat. „Ich hoffe, dass wir Euch Optimismus, Wissen und Herzensstärke mit auf den Weg geben konnten“, so Abbas an ihre Klasse gerichtet. Die Schüler bedankten sich bei ihr mit einem Marillenbaum für die langjährige Unterstützung.


Über drei Stunden lang dauerte das Programm der Abschlussfeier. Mit Sketchen der Theatergruppe, einer launigen Rede von Daniel Fritz Lehmann und mehreren Musikbeiträgen bedankten sich die SchülerInnen bei ihren Schulkameradinnen, Eltern und Lehrern. Bei Sekt und selbst dekorierten Schnittchen klang der „heiße“ Abend gegen 23.00 Uhr aus.

Für seine Ehrlichkeit wurde Johannes Knist (2. von links) aus Prezelle ausgezeichnet, Lena Veronika Eisenblätter und Lisa Schulz (3. und 4. von links) waren die Besten der Realschule und Jenny Röwer (2. von rechts) wurde als Beste der Hauptschule ausgezeichnet. Mit ihnen freuten sich ihre Klassenlehrer Angelika Krüger (li.), Alexandra Abbas (3. von rechts) und Andreas Widow (rechts).

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EJZ vom 25.06.2013

Inbetriebnahme der Bücherei in der Elbtalschule

Schon im vergangenen Schuljahr entstand im Schulverein der Elbtalschule Gartow die Idee, eine schuleigene Bücherei einzurichten, um den Schülerinnen und Schülern eine Medienwelt jenseits von Fernseher und Internet zu bieten. Also wurde aus Mitteln des Schulvereins Mobiliar angeschafft und schnell fanden auch größere Mengen gebrauchter Bücher ihren Weg in den neu eingerichteten Raum. Um auch einen Bestand an aktuellen und attraktiven Büchern zu gewähren, spendete die Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg Anfang des Schuljahres großzügige 800 Euro und wertete die Bücherei damit entscheidend auf.
Im 2. Schulhalbjahr machte sich dann eine Gruppe von Sechstklässlerinnen an die umfangreiche Arbeit, die Bücherei „in Schuss“ zu bringen, denn bisher konnten immer noch keine Bücher ausgeliehen werden. Der Bestand musste zunächst aufgenommen und sinnvoll in Kategorien unterteilt werden, alle Bücher bekamen eine handgefertigte Karteikarte und eine Signatur. Über 700 Titel stehen seit Pfingsten für die Elbtalschüler zur Ausleihe bereit, deren Betreuung ab dem kommenden Schuljahr in Schülerhände geht.
Die Elbtalschule bedankt sich bei dem Förderverein, der Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg und allen anderen, die das Entstehen der Bücherei möglich gemacht haben!

v.l.: Mareike Scholz (Lehrerin), Kiara Kumpert, Anja Flöter (Schulverein), Susanne Schellack (Volksbank Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg), Antonia Beye

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Gartower Samtgemeinde Bote im Februar 2013

Erfolgreiche Elbtalschüler

Nachdem im letzten Jahr die Abschlussschüler der Elbtalschule sehr erfolgreich am Börsenspiel der Sparkasse teilgenommen hatten, waren die Teilnehmer in diesem Jahr ähnlich motiviert und siegeswillig. Die Gruppe „Three and One“ aus der Klasse 10 entschloss sich ausnahmslos sichere Investitionen zu tätigen, man wollte den Siegern des letzten Jahres nicht nachstehen. Es klappte glänzend, seit der ersten Veröffentlichung der Erträge lag man stets in Führung. Der Verlauf des Börsenspiels gestaltete sich wie ein echter Krimi, denn die Konkurrenz war nicht von schlechten Eltern. Allein das Herzog-Ernst- Gymnasium aus Uelzen hatte 26 Gruppen ins Rennen geschickt, das Lessing Gymnasium ebenfalls aus Uelzen 12. Das Anfangskapital in Höhe von 50000,-€ konnte in der Zeit von Oktober bis Anfang Dezember um 4239,--€ gesteigert werden, sodass man mit 100,--€ Vorsprung das Gymnasium Lüchow auf den 2. Platz verwies. Insgesamt beteiligten sich 415 Schülerinnen und Schüler aus dem Geschäftsbereich der Sparkasse Uelzen- Lüchow-Dannenberg, es hatten sich 81 Gruppen um den Sieg bemüht und ausgerechnet die kleinste Schule von allen stellte bereits im zweiten Jahr in Folge die Siegermannschaft. Die anderen Gruppen der Elbtalschule belegten die folgenden Plätze, 5.24 und 25 und 80. Platz. Die letzte Gruppe hatte sich ein wenig verplant und ausgerechnet auf spanische Aktien gesetzt, was in diesen Zeiten keine gewinnbringende Anlage war.

Als Preis erhalten die siegreichen vier Schüler und Schülerinnen ein Geldpräsent und eine Fahrt nach Wolfsburg in die Autostadt. Lena Eisenblätter, Katia Schmidt, Claudia Kukulka und Alexander Hübner( 3M/ 1J- oder „Three and One“) werden mit dem Schulleiter und Betreuer der Gruppe Gerhard Sprockhoff die Gelegenheit nutzen, sich eines der erfolgreichsten deutschen Börsenunternehmen vor Ort anzuschauen.

Die erfolgreichen Börsenspekulanten (von links nach rechts): Lena Eisenblätter, Katia Schmidt, Alexander Hübner, Claudia Kukulka

Eine ähnlich große Überraschung ereilte die Elbtalschüler beim Sportabzeichenwettbewerb der Sparkasse. Man hatte sich im Sportunterricht unter der fachkundigen Leitung der Sportlehrer Martina Zimmermann und Andreas Widow und unter Mithilfe der Prüfer Hans-Jürgen Bosselmann und Klaus Hofstetter bemüht, so viele Sportabzeichen wie möglich zu erlangen. Mit dem Ergebnis von 46 % errungener Sportabzeichen waren die Verantwortlichen zufrieden aber keineswegs euphorisch. Dies änderte sich schlagartig, als man zur Siegerehrung in die Sparkassenzentrale nach Dannenberg eingeladen wurde. Es war für die Delegation um Sportlehrer Widow wie ein Paukenschlag, als man erfuhr, dass die kleine Elbtalschule aus dem Ostkreis den ersten Platz errungen hatte. Lediglich die KGS Clenze und die Förderschule Dannenberg hatten sich noch zur Teilnahme entschlossen, sodass der überdimensionale Scheck für die SEK-1 Schulen nach Gartow ging, 2000,--€ für die klamme Kasse des Sportunterrichtes sind mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Einig waren sich alle Gartower in ihrem Resümee: So groß kann klein sein!

Sportlehrerin Martina Zimmermann präsentiert stolz den Gewinnerscheck

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EJZ vom 01.12.2012

166,66 Euro für jedes Abzeichen

Siegerehrung des Sportabzeichenwettbewerbs der Sparkasse mit 20 Schulen - über 11000 Euro Preisgeld

jw Dannenberg. Die Regenbogenschule in Bergen ist beim Sportabzeichenwettbewerb der Sparkasse Uelzen/ Lüchow-Dannenberg so etwas wie der THW Kiel in in der Handball-Bundesliga - ein Abonnent auf den ersten Platz. Seit das Kreditinstitut 2009 den Wettbewerb, bei dem Grund- und weiterführende Schulen für eine möglichst hohe Quote an Sportabzeichen finanziell groß- zügig belohnt werden, ins Leben gerufen hat, räumte die rührige Grundschule aus dem Südkreis jedes Mal den ersten Platz ab.

Und das summiert sich mit den 2000 Euro, die es am Donnerstag für den Sieg bei der dritten Auflage des Sportabzeichenwettbewerbs in der Sparkassenfiliale in Dannenberg gab, auf mittlerweile stolze 9000 Euro.

»Das ist eine wunderbare Sache», freut sich Sportlehrer Ronald Malek über den zusätz-lichen finanziellen Spielraum. »Gerade für eine kleinere Schule ist das eine Menge Geld, mit dem man für die Kinder viel Gutes tun kann.» Nicht nur das Geld sei ein Aspekt bei der Teilnahme, betonten am Donnerstag Vertreter der insgesamt acht ausgezeichneten Schulen. Auch der sportliche Wert mit Training und der Sportabzeichenabnahme inklusive einer besseren körperlichen Fitness sei für viele Mädchen und Jungen positiv.

Bei der Regenbogenschule ist der Sparkassenwettbewerb mittlerweile ein fester Bestandteil im Schulprogramm mit Training, Übungstagen und einem Sportabzeichentag geworden, bei dem auch Eltern und viele Helfer mit dabei sind. Dank des großen Engagements kamen die Südkreisler diesmal auf stattliche 95,6 Prozent ihrer teilnahme- berechtigten Schüler, die das Sportabzeichen bekommen ha-ben. »Nur einer leider nicht, und das auch nur, weil er nicht schwimmen kann», erklärte Sportler Malek. »Das sind Traumquoten», freute sich Vorstandsvorsitzender Dirk Köhler von der Sparkasse gemeinsam mit dem Vorsitzenden des hiesigen Kreissportbundes, Hans-Jürgen Bosselmann, über das Engagement der Schulen. Köhler verteilte gemeinsam mit Mitarbei- terin Anja Buchmeier gut gelaunt die großen Schecks mit den üppigen Preisgeldern. »Das macht vor Weihnachten so richtig Spaß», schmunzelte Köhler. Mit 87,5 Prozent durfte sich die Grundschule Trebel über Platz zwei freuen, für den es 1500 Euro gab. Die Christian-Henning-Schule in Wustrow wurde für 82,3 Prozent als Dritter mit 1000 Euro belohnt, und auch für die Grundschule Gusborn (79,4 Prozent und 750 Euro) und die Grundschule Woltersdorf (74,2 Prozent und 500 Euro) gab es noch etwas.

Insgesamt war die Resonanz mit 17 Teilnehmern in der Grundschulwertung hoch. Bei den weiterführenden Schulen ist das Interesse dagegen verhaltener. Einige Schulen würden aus »ideologischen Gründen» nicht bei dem Wettbewerb des Geld-institus mitmachen wollen, hieß es am Rande der Siegerehrung. Dennoch hatte die Sparkasse auch in dieser Wertung fünfmal Preisgeld ausgelobt, obwohl es überhaupt nur acht weiterführende Schulen in Lüchow-Dannenberg gibt. Die Aussicht auf ein stattliches Preisgeld ist entsprechend groß, zumal seit der zweiten Auflage nicht nur eine hohe Quote belohnt wird, sondern es zusätzlich für jedes Sportabzeichen auch noch einen Euro gibt. So könnte selbst eine fünftplatzierte größere Schule auf eine hohe dreistellige Summe kommen.

Diese Chance blieb doppelt ungenutzt, denn nur drei weiterführende Schulen hatten mitgemacht. Die Freude über die Unterstützung der Sparkasse war auch bei ihnen groß. Mit einer Sportabzeichenquote von 40,6 Prozent gewann die Elbtalschule Gartow, für die Sportlehrer Andreas Widow 2000 Euro entgegen nahm. Über 1500 Euro durfte sich die kleine Erich-Kästner-Schule in Dannenberg freuen, die auf 34,6 Prozent kam. Jedes der neun Sportabzeichen war somit stattliche 166,66 Euro wert. Mit 164 Sportabzeichen hatte die Drawehn-Schule Clenze in absoluten Zahlen die meisten Sportabzeichen der prämierten Schulen nachgewiesen. Und für diese 21,1 Prozent gab es 1000 Euro. Insgesamt schüttete die Sparkasse somit 10250 Euro aus, dazu kommen noch einmal 880 Euro für die gemeldeten Sportabzeichen aller teilnehmenden Schulen.

Bild: Viele glückliche Lehrer-Gesichter gab es am Donnerstag in der Filiale der Sparkasse Uelzen/Lüchow-Dannenberg in Dannenberg. Das Kreditinstitut hatte die Sieger der 3. Auflage des Sportabzeichenwettbewerbs ausgezeichnet und dabei über 11000 Euro Preisgeld ausgeschüttet. Sieger in den beiden Kategorien der Grundschulen und der weiterführenden Schulen waren die Grundschule Bergen mit Sportlehrer Ronald Malek (4. von links) sowie die Elbtalschule Gartow mit Sportlehrer Andreas Widow (3. von rechts). Sparkassen- Vorstand Dirk Köhler (hinten rechts) freute sich, die großen Schecks mit den Preisgeldern überreichen zu können. Aufn.: J. Wohlfeil

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Samtgemeinde Bote der Elbtalaue ist im Oktober (Nr. 04 Oktober 2012)

"Ein Fest für alle!

Beim diesjährigen Sommerfest an der Elbtalschule in Gartow konnten Schüler, Eltern, Lehrer und Gäste die vielfältigen Ergebnisse der vorangegangenen Sommerprojektwoche bestaunen. Die Schüler der Elbtalschule hatten zuvor aus einer Fülle von Möglichkeiten ausgewählt: Fahrradtour Elbradweg Teil 2, Internationale Küche, Bauernhofprojekt, Pfadfinder, Multime-dia am PC, Aktivitäten rund um Gartow, Freizeitkarte für Jugendliche in der Samtgemeinde Gartow, Natürliche Schönheiten rund um Gartow, Künstlerwerkstatt Hundertwasser. In der Projektwoche arbeiteten Schüler aus verschiedenen Klassen und Jahrgangsstufen zusammen an ihrem Projektthema, wobei die Öffnung der Schule nach außen besonders im Mittelpunkt der diesjährigen Woche stand.

Höhepunkte gab es auf dem Sommerfest 2012 in Gartow viele. Um nur einige zu benennen: Präsentationen der Ergebnisse und Erlebnisse der einzelnen Projektgruppen sowie Angebote der Ganztagsschule, zahlreiche Sport- und Spiele-Stationen von und für Schüler, Auftritte der Theater- und der Gitarrenspielgruppe, Verkauf von Schülerkunstkarten sowie Verkauf von Honig. Fürs leibliche Wohl sorgte zum einen das Projektteam der „Internationalen Küche“ der Elbtalschule. Es beköstigte alle Teilnehmer des Festes mit Snacks, Salaten und selbst gegrillter Bratwurst. Und zum anderen bediente der Schulverein der Schule die Gäste mit frischem Kaffee, wozu von Eltern selbstgebackener leckerer Kuchen gereicht wurde. Heiß begehrt war auch die Saftverkostung der Voelkel GmbH aus Pevestorf, besonders die Erfrischung in Form von Slush-Eisgetränken auf der Basis von Naturkostsäften fand zahlreiche Abnehmer unter den Schülern und Gästen. Die Voelkel GmbH, die mit einem eigens aufgebauten Stand anreis-te, informierte auch über Ausbildungsmöglichkeiten in ihrem Unternehmen. Am Ende des Tages resümierte der Schulleiter der Elbtalschule Gerhard Sprockhoff „Das Sommerfest war sehr schön und alles hat gut geklappt. Herzlichen Dank allen Beteiligten.“


Autor: Juliane Micheel (Lehrerin an der Elbtalschule)

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EJZ vom 29.10.2012

»Bildungskette aus einer Hand»

Franz-Josef Kamp: Schulstandort Gartow erhalten - Konzept für alle Jahrgangsstufen

lr Gartow. Die Grundschule und die Elbtalschule in Gartow zu einer Schule zu verschmelzen, dafür plädiert SPD-Landtagskandidat und Schulrat Franz-Josef Kamp. Außerdem müsse die Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Schulen und dem Kindergarten mit den Gymnasien und den Berufsbildenden Schulen verbessert werden, empfahl Kamp während einer Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Gartow in den Seeterrassen.

Nur so sei es möglich, ein Konzept für alle Jahrgangsstufen von Klasse 1 bis 10 zu entwickeln und ein eigenständiges und auf die Samtgemeinde Gartow bezogenes und pädagogisch abgestimmtes Profil zu entwickeln, betonte Kamp vor SPD-Mitgliedern, Lehrkräften und Elternvertretern der Gartower Schulen.

Der Schulstandort Gartow brauche ein pädagogisches Alleinstellungsmerkmal, um langfristig erhalten zu werden. Die Pädagogen und Ideen seien dafür vorhanden, aber es fehle noch an der Struktur, erläuterte Kamp. »Durch die Entwicklung dieser Bildungskette aus einer Hand wird auch der Abwanderung von Schülerinnen und Schülern aus dem Ostkreis entgegengewirkt», betonte er.

Kamp bekräftigte, der Erhalt der Gartower Schulen sei nur möglich, wenn in die entsprechenden Beratungen zwischen Landkreis und Samtgemeinde Gartow Bewegung komme. Er empfahl der Samtgemeinde Gartow, klare Signale in Richtung Landkreis auszusenden und die alleinige Schulträgerschaft zu übernehmen.

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EJZ vom 18.10.2012

Heimatkunde im MP3-Format

Pilotprojekt »Landchecker»: Elbtalschule Gartow und Oberschule Lüchow erstellen Audio-Guides

tl Gartow/Lüchow. Fünf Kilometer lang ist die Strecke, auf der Vogel Petry seine Zuhörer durch Gartow führt. Es geht vorbei an der Wendland-Therme, durch das Feriendorf, weiter zum Galgenberg, zur Gruft in der Kirche und zur alten Holzbahn beim Friedhof. Alles gespeichert als MP3-Datei in einem sogenannten Audio-Guide.

Einige Wochen lang erkundeten acht Schüler der Elbtalschule Gartow als »Landchecker» ihre Region. Ihre Entdeckungen hielten sie auf Tonband fest und stellten aus den Aufnahmen eine unterhaltsame Tour durch Gartow zusammen. Angeleitet von Melanie Abbas vom Verein Violetta, »haben die Jugendlichen einen intensiven kreativen Prozess hinter sich gebracht». Das berichtete Irene Strobanek bei der Präsentation der Ergebnisse in der Kreisvolkshochschule Lüchow. Strobanek ist zuständig für die Koordination des Pilotprojektes, das die Agentur für Erwachsenenbildung und das Niedersächsische Familienministerium in Zusammenarbeit mit der Landesmedienanstalt in fünf Kreisen in Niedersachsen anbot. Einer davon war Lüchow-Dannenberg, »weil es hier nicht viel für Jugendliche gibt», wie Claudia Heinzelmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Ministeriums, erklärt. Das vorrangige Ziel des »Landchecker»-Projekts: »Wir wollen damit die lokale Identität der Jugendlichen stärken», sagte Strobanek vor Vertretern der Elbtalschule, der Kreisverwaltung und der Projektbetreuung. Auch die Oberschule in Lüchow hat einen solchen Audio-Guide erstellt. Melanie Abbas zeigte sich erfreut, »dass das Projekt an Schulen gebunden» war. So habe man eine feste Gruppe gehabt. Gleichzeitig regte sie an, dass »Landchecker» in Zukunft im Rahmen von Projektwochen angeboten werden solle. Auch andere Jugendgruppen, die von Feuerwehren oder der Kirche etwa, könnten an einer möglichen Fortsetzung des Projektes beteiligt werden.

Vor der Präsentation hatten Kreisjugendpflegerin Martina Jahn und ein Auszubildender gemeinsam mit Claudia Heinzelmann und Melanie Abbas die Strecke in Gartow abgelaufen: »Hinter dem Zaun liegt der Galgenberg. Hier wurde 1792 ein Mensch aus Nienwalde erhängt. Bis Weihnachten hing die Leiche, drei Tage feierten die Menschen», erklärt Vogel Petry auf dem Audio-Guide. Zwischendurch erzählt der Vogel Wissenswertes und macht kleine Comedy-Einlagen, Schnarchgeräusche inklusive. Auch das Geheimnis um die Waldbahn beim alten Sägewerk nimmt Petry unter die Lupe.

Neugierige finden die Audio-Guides auf www.audiyou.de. zum Herunterladen.

Bild: Mit Hilfe von Melanie Abbas (Mitte) erstellten die Schüler Audio-Guides, die sie auch auf Fotos festgehalten haben. Im Internet können sich Interessierte die Guides herunterladen. 2 Aufn.: T. Lieske

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EJZ vom 26.09.2012

Informationen, Gummibärchen und Gewinnspiele: Ausbildungsmarkt in Lüchow

»Echt interessiert»

by Lüchow. Berufsfindung war schon immer eine schwierige Sache mit Umwegen. Auch für die heutigen Erwachsenen.

Stefan Eilts, der neue Leiter der Berufsbildenden Schulen, erinnert sich, dass seine Mutter Druck machte, er sich schließlich bei der Sparkasse bewarb und die Ausbildung absolvierte. Dabei fand er allerdings vor allem Geschmack an der Berufsschule, so dass er anschließend studierte, um Berufsschullehrer zu werden. Verwaltung oder Sparkasse: Das war auch die Wahl, vor die Renate Ortmanns-Möller von ihrer Mutter gestellt wurde. Sie entschied sich nach mäßigem Realschulzeugnis und einem Jahr Höhere Handelsschule für die Verwaltung - und ist heute Leiterin des Fachdiens-tes Regionale Entwicklungsprozesse im Kreishaus in Lüchow, »ein spannender Job». Auch Andreas Schlüter, der Vorsitzende des »Initiativkreises für Unternehmergespräche», wusste nach seinem Abitur nicht, was er werden wollte. Er reiste an die Studienorte seiner Kumpel, erkundete deren Fächer und fand Pharmazie am interessantesten. Nach Praktika in einer Apotheke und in einem Industriebetrieb war ihm klar, dass er in die Industrie wollte. Heute leitet er die Artesan-Pharma in Lüchow. Informiert euch, macht Prakita: Das ist der Rat von Eilts, Ortmanns-Möller und Schlüter an all die Jugendlichen, die gestern auf dem Ausbildungsmarkt in Lüchow unterwegs waren.

Viele nutzten die Chance. Zum Beispiel Lena Eisenblätter, Katia Schmidt, Jenny Waitschat und Lisa Schulz von der Elbtalschule in Gartow. Jenny kann sich eine Ausbildung bei einer Krankenkasse oder in der Kommunalverwaltung vorstellen. Gezielt informierte sie sich bei der AOK auch über Einstellungstests und Verdienstmöglichkeiten, später hatte sie auch noch einen Termin am Stand der Kreisverwaltung. Katia geht nach der Schule zunächst für ein Jahr nach Amerika. Für »danach» holte sie sich auf dem Markt viele Informationen am Stand von Nya Nordiska. Mit Stoffen zu arbeiten, kreativ zu sein, reizt sie. Design ist ihr Ding, und auf eine Ausbildung als Raumausstatterin könne man später auch aufbauen, berichtet sie.

Lisa peilt den Zoll an, der Verdienst sei nicht schlecht, man komme rum und werde übernommen - »alles gute Vorteile». Aber endgültig ist ihre Entscheidung noch nicht. Sie mache sich noch viele Gedanken, neben dem Zoll denkt sie auch über die Berufe Maskenbildnerin und Veranstaltungskauffrau nach. Lena war interessierte Begleiterin ihrer Freundinnen. Sie will auf jeden Fall studieren - Jura oder Zahnmedizin - und wird im nächsten Sommer aufs Wirtschaftsgymnasium wechseln. Zu zweit waren René Büsch und Felix Schwarz vom Gymnasium Lüchow unterwegs und hatten einen »meet&speak»-Termin mit Rainer Bunge, Ausbilder bei der Artesan-Pharma. René interessiert sich für die Entwicklung von Medikamenten, glaubt, dass das »ein krisensicherer Beruf ist, da Menschen immer krank werden». Auch am Bundeswehr-Stand holte er sich Infos, »weil man dort auch was mit Medizin machen kann». Felix ist eher technisch interessiert, wollte mehr über den Beruf Mechatroniker erfahren, hatte sich auch bei SKF und Nya Nordiska zu »met & speak» angemeldet.

In welchen Fächern sollte man gut sein? Wie muss man sich den Arbeitsalltag vorstellen? Vor allem diese beiden Fragen musste Bunge gestern beantworten. Was das Berufsbild Mechatroniker betrifft, helfe manchmal die Erklärung »Lego für Große, aber live an den Maschinen». Beim DRK war Yvonne Rodenberg, Erzieherin in der Kita in der Amtsfreiheit in Lüchow, von fragenden Jugendlichen umlagert. Rodenberg erlebte sie als »echt interessiert». Sie stellten Zwischenfragen, arbeiteten nicht nur die Fragen auf ihrem Bogen ab, sondern wollten genau wissen, was auf sie zukommt, wenn sie als Erzieherin und Erzieher in Kindertagesstätten gehen. Gummibärchen, Bonbons und Kugelschreiber gab es an nahezu jedem Stand, an dem Auszubildende die Fragen der Jugendlichen beantworteten. Manche Firma lockte auch mit Gewinnspielen - die Firma Grocholl etwa ließ die Zahl der Parisienne-Kartoffeln in einem drei Kilo Beutel schätzen und verloste ein Bewerbungstraining für die ganze Klasse.

Und an Spiel und Spaß wurde auch gedacht: Am Stand der NaWaRo-Ausbildung der Berufsschule wurde nach einem anderen Wort für Biogasanlage gefragt. Zur Wahl standen Furzschwein, Betonkuh oder Siloschlange. Bei der Conti konnte sich jeder seinen persönlichen Schlüsselanhänger mit Namen fertigen. Und beim Bewerbungsmappencheck der Arbeitsagentur bekamen die Jugendlichen den Rat, in ihren Anschreiben deutlich zu machen, was sie persönlich auszeichnet, warum gerade sie die richtigen für den freien Ausbildungsplatz seien. Bei Arbeitgebern kämen außerdem alberne E-Mail-Adressen nicht gut an, man sollte sich eine zweite elektronische Adresse besorgen.

Bild: Lina Schulz, angehende Raumausstatterin bei Nya Nordiska in Dannenberg, beantwortete die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu ihrem Beruf und seinen Perspektiven. Aufn.: Ch. Beyer

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EJZ vom 16.07.2012

DAN-Modell zur Berufsorientierung
Allgemeinbildende Schulen schließen Kooperationsverträge mit den Berufsbildenden Schulen Lüchow

lr Lüchow. Zwei Jahre lief die Pilotphase, nun ist das „Lüchow- Dannenberger Modell zur Berufsorientierung“ in einer Kooperationsvereinbarung zwischen den Haupt- und Realschulen und Oberschulen auf der einen Seite und den Berufsbildenden Schulen auf der anderen festgeschrieben worden. Ziel ist, Jugendlichen berufspraktische Erfahrungen zu ermöglichen, sie bezüglich ihrer Stärken zu beraten und ihre Berufswahlkompetenz zu steigern. Unterstützend sind der Ausbildungspakt Lüchow-Dannenberg und die Leitstelle „Region des Lernens“ an den BBS Lüchow dabei. „Gerade in diesen kleineren Einheiten lässt sich besser und zielgerichteter vor Ort kooperieren als in den Berufsschulzentren der Ballungsgebiete, die allein wegen der hohen Schülerdichte scheitern würden“, ist sich Johannes Schulz als zuständiger Koordinator für Berufsorientierung an den BBS Lüchow sicher.

Die meisten Jugendlichen wissen nicht so richtig, was sie nach der Schule machen sollen. Da soll der „Werkstattunterricht“ Abhilfe schaffen, den die Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klassen sechs Monate lang einmal wöchentlich an der BBS haben. Dabei durchlaufen die Jugendlichen die Berufsfelder Bau- und Holztechnik, Friseurtechnik, Metall- und KFZTechnik und können zukünftig auch in Berufe der Pflege, Sozialpädagogik oder Wirtschaft hineinschnuppern. Ihre Leistungen werden in Begleitbögen dokumentiert und dienen der weiteren Beratung. Die Lehrkräfte beider Schulsysteme tausche ihre Erfahrungen aus und arbeiten eng zusammen bei der Gestaltung des Übergangs. In der Pilotphase wurde deutlich, dass Berufsfelder, die die Jugendlichen in ihrer Vorstellung ausgeschlossen hatten, aufgrund der Arbeitserfahrung plötzlich interessant wurden: Immer wieder wurde ihnen von den BBS-Lehrkräften Talent und Geschick gerade in diesen Berufsbereichen bescheinigt, die so gar nicht in ihrem Interessenhorizont aufgetaucht waren. Berufliche Karrierewege können nicht selten aus ganz neuer Perspektive gesehen werden. Ergänzend wird der Unterricht in den beruflichen Profilfächern Technik, Wirtschaft, Gesundheit und Soziales durch den Einsatz von berufsbildenden Lehrkräften an den allgemeinbildenden Schulen unterstützt. „Gerade im überschaubaren Landkreis ist es möglich, ein systematisches Übergangsmanagement von der Schule in den Beruf umzusetzen“, meint Ilka Burkhardt-Liebig, Schulleiterin der BBS Lüchow. Erste Erfahrungen mit gegenseitigem Austausch von Lehrkräften machten Mut für ein engeres Zusammenrücken der Schulen zugunsten der gemeinsamen Gestaltung einer Bildungskette. Nicht zuletzt gelte es, die Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten im Landkreis bekannter zu machen, Schule und Wirtschaft zunehmend enger zusammen zu bringen und jungen Menschen Perspektiven in der Region zu eröffnen.

Die Kooperationsverträge zur Berufsorientierung an der BBS Lüchow unterzeichneten (von links):
Johannes Schulz (verantwortlicher Koordinator der BBS Lüchow), Elgin Hornbostel (betreuende Lehrkraft der Elbtalschule Gartow), Marc Glüsen (Leiter „Regionen des Lernens“), Aenne Stelter (Schulleiterin der Bernhardt-Varenius-Schule Hitzacker), Herbert Franz (Schulleiter Jeetzel-Oberschule Lüchow), Karl-Heinz Gotthardt (Konrektor der Nicolas-Born-Oberschule Dannenberg) sowie sitzend Gerhard Sprockhoff (Schulleiter der Elbtalschule Gartow) und Ilka Burkhardt-Liebig (Schulleiterin der BBS Lüchow). Aufn.: BBS Lüchow

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EJZ vom 20.07.2012

Buntes Treiben vor Ferienbeginn
Gartower Elbtalschule feierte Sommerfest – Ergebnisse der Projektwoche präsentiert

asb Gartow. Wenige Tage vor Ferienbeginn feierten die Schüler der Elbtalschule Gartow ganz entspannt ihr Sommerfest. Vor allem galt es, Erlebnisse und Produkte der Projektwoche zu präsentieren. Auch eine Delegation von Schülern und Lehrern aus Lüchow war angereist. Am aufregendsten war offenbar die „Woche der Herausforderungen“ gewesen, auf der 23 Schüler der 7. und 8. Klassen die insgesamt 336 Kilometer von Cuxhaven nach Gartow komplett per Fahrrad zurücklegten. Wind und Dauerregen hatten ihnen zu schaffen gemacht, auch andere Herausforderungen galt es zu überwinden. So war ein Campingplatz geschlossen, was die Gruppe zwang, an einem Tag stolze 108 Kilometer zurückzulegen. Detlev Duske aus Gartow fuhr großes Gepäck und Zelte mit Pkw und Hänger von Station zu Station. So konnten sich die Mitfahrenden bei der Diashow auf dem Sommerfest entspannt an die schönsten Momente der Radtour erinnern. Eine andere Gruppe hatte unter der Leitung von Martina Zimmermann die Naturschönheiten um Gartow erkundet und dabei geübt, sie in interessante Makroaufnahmen zu bannen. Auf dem Sommerfest konnte das schönste Foto gekürt werden. Wieder andere hatten sich mit den Freizeitmöglichkeiten rings um Gartow beschäftigt, mehrere Tage lang die Arbeit auf einem Bauernhof erlebt, die Region per Kanu, Rad und zu Fuß erkundet oder Rezepte aus fernen Ländern ausprobiert.  Besonders stolz waren die zwölf Kinder der „Künstlerwerkstatt“, geleitet von Juliane Micheel, auf ihre Nachbauten von Gebäuden des Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Die jungen Kreativen hatten sich intensiv mit der Arbeit Hundertwassers beschäftigt, Zeichnungen angefertigt und dann aus Schuhkartons, Toilettenpapierrollen, Geschenkpapier, Gips und viel Farbe „Hundertwasser“- Modelle gebaut. Auch die Arbeitsgruppen der Ganztagsschule hatten Interessantes zu bieten: Die Gitarrengruppe spielte erlernte Stücke, die Sportgruppe ausgefuchste Basketball-Dribbels, die Strickgruppe stellte warme Schals vor, während bei der Imkergruppe selbst geschleuderter Honig erhältlich war. Als am frühen Nachmittag Eltern Kuchen und Torten brachten, konnte das Fest richtig losgehen. Den Kuchenstand hatte der Schulverein organisiert, der die Gelegenheit nutzte, weitere Eltern für die Mitarbeit zu  gewinnen.
Auch sonst herrschte auf dem Schulgelände reges Leben. Bei in einer selbst aufgebauten Jurte der Pfadfindergruppe geröstetem Stockbrot, bei kross gegrillter Bratwurst, beim Nudel-Transportieren, Rüben einsammeln oder beim Hufeisenweitwurf vergnügten sich Groß und Klein bis zum späten Nachmittag.

Stolz präsentierten sie ihre Werke (von links): Dennis Schwidder, Eilin Schulz, Jeremy Wittke und Lena Klaucke hatten mit weiteren acht Kindern an den bunten Wunderhäusern gearbeitet. Aufn.: A. Blank

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EJZ vom 10.07.2012

Heimatkunde mit dem Mikrofon
Pilotprojekt »Landchecker» an der Elbtalschule Gartow - Schülergruppe erstellt Audio-Guide

tl Gartow. Der Vogel Petry erkundet die Gegend von Gartow, nimmt den Galgenberg und die ehemalige Waldbahn genauer unter die Lupe. Das ist die Geschichte, die die Gartower Landchecker aus der Elbtalschule für ihre Nachwelt auf Tonband festgehalten haben.

Lüchow-Dannenberg ist eine von fünf Regionen in Niedersachsen, in denen das Pilotprojekt »Landchecker» für Jugend- liche angeboten wird. Vor Ort kooperieren Kreisvolkshochschule und Kreisjugendhilfe mit der Landesmedienanstalt und der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung des Landes - allen voran die Sozialpädagogin Melanie Abbas: »Die Jugendlichen sollen während dieses Projektes ihr ländliches Leben vertonen und zeigen, dass es auch hier interessante Orte gibt.» Anfang März machten sich sechs Schüler der Gartower Schule auf den Weg und suchten Interview-Partner und interessante Orte rund um ihre Schule. Ihre Recherchen, Wegstrecken und Interviews hielten sie auf Tonband fest, erstellten am Computer einen Audio-Guide. Der soll Zugereiste dann durch den Ort führen und die Geheimnisse um jene Plätze lüften, die heute nicht mehr existieren, inklusive einer Menge reingeschnittener Comedy für die Wegstrecke unterwegs. »Jetzt bin ich sogar ein bisschen schlauer als vorher - auch wenn ich dachte, Gartow gut zu kennen», muss der 14-jährige Sören Luginbühl dann doch zugeben. Auch sein technisches Know-how am Computer habe er durch das Pilotprojekt »Landchecker» verbessern können, meint er. Begeistert von der Initiative zeigt sich auch Elbtalschul-Rektor Gerhard Sprockhoff: »Ich unterstütze jede Aktivität, die Leben und frischen Wind in die Schule bringt. Aber ,Land-checker» ist dazu noch pädagogisch sinnvoll. Die Kinder lernen den Umgang mit neuen Medien und journalistische Arbeiten kennen.» Die heimatkundliche Arbeit der Schülerinnen und Schüler füge sich »wunderbar» in das Leitbild der Schule »In der Region - mit der Region - für die Region» ein, so Sprockhoff. Auch an der Lüchower Oberschule hat das Projekt, wenn auch mit Startschwierigkeiten, stattgefunden.

Wie entsteht nun ein solcher »Audio-Guide»? »Das Ganze fängt mit Fortbildungen bei den Betreuungskräften an», erklärt Abbas, »dann sind die Schüler dran: Sie lernen das Schnittprogramm auf dem Computer kennen, erlernen die Bedienung des Mikrofons - und dann kann es losgehen.» So zogen dann auch die sechs Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klasse los, um ihre Gegend zu checken. Entstanden sind dabei nicht nur Tonaufnahmen, sondern auch schriftliche Protokolle. Diese sollen wissenschaftlich in Hannover ausgewertet werden, so Abbas, denn noch sei das Projekt ein Pilot-Projekt. Und wie geht es mit dem Programm »Landchecker» weiter? »Nach der Auswertung schauen wir, wie wir das Programm ausweiten können, vielleicht in den Unterricht mit einbinden können oder auf andere Altersgruppen ausweiten», gibt Abbas einen Vorgeschmack auf das Kommende. Überrascht habe sie das »kreative Potenzial» der Schüler.

Bild: Sie haben Gartows Gegend gecheckt und auf Ton für ihre Nachwelt festgehalten (von links): Sören Luginbühl, Elise Gebauer, Samira Imbusch, Florian Bade, Marten Anton und Maxi Rüter. Aufn.: T. Lieske

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EJZ vom 30.06.2012

Alle 20 haben eine Perspektive
Abschlussfeier an der Elbtalschule in Gartow – Abgänger waren „abgeklärt und cool“


asb Gartow. „Diese Schule war uns ein Dach über dem Kopf und ein warmer und trockener Platz, an dem wir schwierige, aber auch tolle Zeiten verbracht haben.“ Die Worte von Abschluss-Schülerin Justine-Claire Griesch brachten zum Ausdruck, was bei allen Haupt- und Realschul-Abgängern dieses Jahres spürbar war: Sie haben sich wohlgefühlt an ihrer Elbtalschule in Gartow. Und alle 20 Abgänger und Abgängerinnen, ob Haupt- oder Realschule, können optimistisch in die Zukunft schauen. 14 von 20 Schülern haben einen Ausbildungsplatz ergattert, die anderen haben sich für eine weiterführende Schulausbildung entschieden – ob am Fachgymnasium Technik oder an Berufsbildenden Schulen für Agrar-, Wirtschafts- oder Hauswirtschaftsberufe. So konnten alle Beteiligten die Abschlussfeier am Donnerstagabend gelassen genießen. Lediglich das anstehende Fußballspiel der Europameisterschaften brachte etwas Hektik in den Ablauf des bunten Programms. Mehrere Musikbeiträge der 10. Klasse gaben ein beeindruckendes Bild des Könnens, während die Theater-AG der Gesamtschule mit einem leicht satirischen Sketch über Lehrer- (Nicht)Wissen und Schülerschläue amüsierte.
Schulleiter Gerhard Sprockhoff würdigte die abgehenden Schüler als „abgeklärt und cool“, die „immer dann arbeiteten, wenn es unbedingt sein musste“ und gab ihnen mit auf den Weg, nicht zu vergessen, dass das Glück oft in den kleinen Dingen zu finden sei und nicht unbedingt im Anhäufen materieller Werte. Bernd Kreutzkamp hatte in Vertretung von Samtgemeinde-Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Schröder die Aufgabe übernommen, zum Abschluss zu gratulieren. Bezugnehmend auf die immer wiederkehrenden politischen Versuche, die Elbtalschule zu schließen, erinnerte er daran, dass Abwarten nicht zum Ziel führe. „Wenn Ihr etwas erreichen wollt, so müsst Ihr handeln“, riet er den Abgängern, bevor er Ihnen ein kleines Geschenk der Samtgemeinde überreichte: ein Gutschein für einen Badetag in der Wendland-Therme.
Weitere Glückwünsche und weise Worte für den weiteren Lebensweg überbrachten Pastor Jürgen Beecken (Gorleben-Trebel), Gemeinde-Bürgermeister Ulrich von Mirbach, eine Vertreterin des Schulvereins sowie Inge Sprockhoff, die als Lehrerin an der Grundschule viele der Abgänger schon mit der Zuckertüte im Arm kannte. Für ihre besonderen Leistungen erhielten fünf Schüler Auszeichnungen. Maximilian Rüter und Michaela Montag wurden für ihr soziales Engagement ausgezeichnet. Florian Bade und Justine-Claire Griesch können als beste Schüler auf einen Notendurchschnitt von 1,9 stolz sein. Justine war auch eine vehemente Schulsprecherin – gemeinsam mit Jan-Christian Zimmermann vertrat sie die Interessen der Elbtalschüler und hatte so manche organisatorische Leistung vollbracht. Vielleicht war John Denvers’ Song &bdquoCountry roads take me home“, den die Gitarrengruppe vortrug, prophetisch. In dem Song wünscht sich der Sänger, dass die ländlichen Straßen ihn zurück nach Hause tragen, zu dem „Platz, wo ich hingehöre“. Eine Hoffnung übrigens, die nicht nur Gemeinde-Bürgermeister Ulrich von Mirbach mit den Schülern teilt. Er wünschte sich in seiner Rede, dass die Schüler und Schülerinnen „tatendurstig und gut ausgebildet“ in den Landkreis zurückkehren. Die Abschluss-Schüler der Hauptschule: Michèle Steven Kamp, Maik Pahle, Kilian Vincent Theek, Claudia Witting. Die Abschluss-Schüler der  Realschule: Florian Bade, Lea Barkhausen, Roman Beye, Lisa Ellerhausen, Antonia Gebauer, Justine-Claire   riesch, Bianca Gutzlaff, Erik König, Christoph Luginbühl, Michaela Montag, Gina-Marie Motzkus, Maximilian Rüter, Hannah Sander, Janic Sitzer, Mareike Wall, Jan Christian Zimmermann.

Klassenlehrerin Dagmar Ludwig (hinten rechts) konnte stolz sein auf ihre Schüler. Fünf von ihnen erhielten auf der Abschlussfeier der Elbtalschule Auszeichnungen für besondere Leistungen (von links): Florian Bade, Michaela Montag, Maximilian Rüter, Justine-Claire Griesch sowie Jan-Christian Zimmermann. Aufn.: A. Blank

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EJZ vom 25.06.2012

Dragons halten Steuerruder fest in der Hand

dam Gartow. Sportmannschaften brauchen knapp 1:10 Minuten, um mit dem Drachenboot eine Strecke von 250 Metern zu absolvieren. Dass die Jugendlichen schon gut mithalten können, haben die besten Teams der siebten Nachwuchsmeisterschaft beim Drachenbootfestival des Vereins Seeadler Elbtalaue am Wochenende auf dem Gartower See gezeigt.

Die Drawehn-Dragons-Schüler I aus Clenze legten am Sonnabend die Strecke im Finale in 1:16,06 Minuten zurück und durften damit zum vierten Mal in Folge über den Sieg jubeln. Neben Urkunden und Holzmedaillen, die die Schüler der Berufsbildenden Schulen Lüchow angefertigt hatten, wird nun der Wanderpokal in Form eines Steuerruders die Schule zieren. Das ist das Zweite. Ein Steuerruder hängt nämlich schon dauerhaft in Clenze. Nach dreimaligem Sieg hatten die Drawehn- Dragons 2011 das zweite Steuerruder dieser Serie behalten dürfen. Das Erste hängt in der Elbtalschule Gartow, die die ersten drei Meisterschaften gewonnen hatte. »Wenn das so weitergeht, wird es langsam teuer», schmunzelte Stefan Reinsch, Vorsitzender der Seeadler Elbtalaue-Wendland, bei der Siegerehrung. Dabei zeigte sich auch, was die Zuschauer vermutet hatten. Es war ein ganz knappes Rennen gewesen, in dem erst nach Zielfotoentscheid die Plätze feststanden. In 1:17,76 Minuten wurde das Team der Elbtalschule Gartow Zweiter, mit 1:17,85 Minuten das Gymnasium Lüchow Dritter. Insgesamt sieben Mannschaften hatten am Vormittag drei Vorläufe absolviert. Neben den ersten Drei gab es noch eine weitere Schülermannschaft aus Clenze. Dadurch, dass der Nachwuchswettkampf nun nicht mehr Schülermeisterschaft, sondern Jugendmeisterschaft Elbbtalaue-Wendland-Altmark heißt, konnten in diesem Jahr weitere Mannschaften hinzugewonnen werden: die Arendseer Junior Dragons, das Team Crocodile DAN-DLRG sowie das Juniorteam der Dorfgemeinschaft Klennow-Neritz. »Die Erwachsenen haben sich bei uns zum Training angemeldet. Und dann haben sie gefragt, ob der Nachwuchs nicht auch dabei sein könnte», freute sich Seeadler-Kassenwartin Petra Ellerhausen somit gleich über zwei neue Mannschaften bei dem Rennen.

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EJZ vom 24.04.2012

»Frieden und nie wieder Krieg»
Offene Mitgliederversammlung des VDK - Kreisverbandes mit vielen Ehrungen

tl Lüchow. »Mit den Schulen steht und fällt die Spendensammlung.» Das betonte der Kreisgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK), Walter Wobst, auf der offenen Mitgliederversammlung des Kreisverbandes im Lüchower Gildehaus.

Damit erinnerte Wobst an die Haus- und Straßensammlung im vergangenen Jahr, an der sich Schulen und Gemeinden beteiligt hatten. Kreisweit ergab die Sammlung im vorigen Jahr 6146 Euro, 2010 waren 4982 Euro durch die Straßensammlung für den Erhalt von Kriegsopferstätten zusammengekommen.

Der zur Zeit 160 Mitglieder umfassende Kreisverband betreue über 600 Kriegsgräber im Landkreis, davon 105 allein in Lüchow. Der Landrat und gleichzeitig Kreisvorsitzende des VDK, Jürgen Schulz (parteilos), warb um Verständnis für die Arbeit des Verbandes: »Wir erfahren zum Teil agressive Ablehnung; uns - dem VDK - wird zu Unrecht vorgeworfen, wir würden den Krieg verherrlichen. Nun ist endlich gut mit diesen Vorwürfen nach so vielen Jahren. Unsere Überschrift, unser Motto lautet unmissverständlich: Frieden und nie wieder Krieg.» Arbeit für den Frieden leisteten in den vergangenen Jahren einige Verdiente, die der VDK nun im Gildehaus ehrte: Die Anerkennungsplakette in Silber erhielten die Elbtalschule Gartow, vertreten durch Gerhard Sprockhoff und Angelika Krüger, die Oberschule Lüchow , für die Torsten Herborth und Andrea Petrosyan die Ehrung in Empfang nahmen, und das Gymnasium Lüchow, für das die Studiendirektorin Anna Neumann an der Ehrung teilnahm. Eine Anerkennungs- urkunde gab es für die Bernhard-Varenius-Schule Hitzacker sowie für Andrea Petrosyan, die sich seit vergangenem Jahr besonders intensiv für die Belange des VDK engagiert. Die Bronzene Ehrennadel für langjähriges Engagement an ihren Schulen überreichten Schulz und Wobst an Anna Neumann und Angelika Krüger. Ehrennadeln erhielten auch der Lemgower Bürgermeis-ter Horst Kaufmann sowie dessen Küstener Kollege Dieter Michaelis. Auch Wolf-Rüdiger Preuß, Bürgermeister der Gemeinde Bergen, sowie Wolfgang Wiegreffe, Bürgermeister der Gemeinde Trebel, wurde in Abwesenheit eine Ehrung zugesprochen. Über die laufende Arbeit im Kreisverband berichtete der Schulreferent John Cramer. Er erinnerte an das internationale Workcamp im Jahre 2010 in Lüchow sowie an das Projekt Erinnerungstafel für den Friedhof bei Neu Tramm, auf dem sechs russische Zwangsarbeiter beerdigt wurden. Jan Effinger, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Lüneburg/Stade , informierte über die Aktion »Online-Gräbersuche».

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EJZ vom 13.03.2012

»Land-Checker» erkunden ihren Ort
Jugendliche gestalten einen Audioguide

lr Gartow/Dannenberg. Was ist aus Sicht von Jugendlichen eigentlich lebenswert an Gartow und Dannenberg? Was gibt es Besonderes? Wo lohnt es sich hinzugehen? Wo trifft man andere? Diese Fragen sollen Jugendliche beantworten, die an dem Medienprojekt »Land-Checker» teilnehmen. Das startet auch im Landkreis, Lüchow-Dannenberg ist eine von fünf Regionen in Niedersachsen, in denen dieses Pilotprojekt der Landesmedienanstaltet und der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung des Landes als Trägerin stattfindet.

Ausgestattet mit Audio- rekordern und Fotokameras sollen Jugendliche ihr ländliches Lebensumfeld erkunden, sich mit ihm auseinandersetzen, um dann für einen Audioguide über Besonderheiten und Alltägliches in ihrem Wohnort zu berichten - aus ihrer ganz persönlichen Sicht. Die fertigen Guides werden dann auf der Internet-Plattform www.audiyou.de veröffentlicht. Dort können sie heruntergeladen und als Audioführer bei einem Spaziergang durch den Ort genutzt werden. Zielgruppe sind andere Jugendliche, aber auch Erwachsene, die erfahren, wie Jugendliche ihr Leben auf dem Lande wahrnehmen. Hier im Landkreis kooperieren Kreisjugendpflege und Kreisvolkshochschule, die die Sozialpädagogin Melanie Abbas für die medienpraktische Arbeit mit den Jugendlichen engagiert haben und die zwei »Land-Checker»-Gruppen betreuen wird. Die eine besteht aus Schülerinnen und Schülern der Gartower Elbtalschule. Eingebunden in den Schulalltag werden sie sich in den kommenden Wochen daran machen, von ihrem Leben in Gartow zu berichten. Die zweite Gruppe - für die noch Teilnehmer gesucht werden - wird sich in der zweiten Osterferienwoche, vom 2. bis zum 5. April, im Dannenberger Jugendzentrum an die Arbeit machen. Wer dabei sein will und mindestens 13 Jahre alt ist, eigene Geschichten erzählen, Interviews führen, eigene Lieder singen oder auch viele atmosphärische Töne seines Ortes einfangen und das Ganze dann auch noch fotografisch dokumentieren will, sollte sich bis zum 30. März im Dannenberger Jugendzentrum anmelden, entweder persönlich oder auch telefonisch unter der Nummer (05861) 2675. Nach dem Aufnehmen geht es dann noch ans Schneiden, müssen Zwischentexte eingebaut werden, damit der Audioguide eine runde Sache wird. Unterstützung dabei gibt es dann auch vom Multimediamobil der Landesmedienanstaltet.

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EJZ vom 09.02.2012

Zwei Siege gingen nach Gartow
Planspiel Börse: Teams der Elbtalschule bewahrten trotz Kursschwankungen die Ruhe

lr Lüchow. Der regionale Sieg beim Planspiel Börse 2011 der Sparkassen geht an die Elbtalschule in Gartow. Die Gruppe »Die Dackels» schaffte es, innerhalb von zehn Wochen aus einem fiktiven Startkapital von 50000 Euro genau 60128,01 Euro zu machen.

Das macht eine Steigerung des Depotwertes um über 20 Prozent aus. Im Geschäftsgebiet der Sparkasse Uelzen-Lüchow-Dannenberg war keine andere Gruppe besser. Um weniger als 40 Euro verpass-ten »Die Dackels» dabei auch einen Preis auf Landesebene. Am Planspiel Börse der Sparkassen, dem europaweit größten Wirtschaftsspiel für Jugendliche, beteiligten sich zwischen dem 4. Oktober und dem 14. Dezember insgesamt 122 Teams mit 516 Schülern und Schülerinnen aus dem Geschäftsgebiet der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg, darunter waren 36 Gruppen mit 172 Teilnehmern aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg. Sie arbeiteten eine Investitionsstrategie aus, bei der sie nicht nur wirtschaftliche Kriterien, sondern auch soziale und ökologische Aspekte in ihre Kaufentscheidungen an der Börse einbezogen. Neben dem klassischen Wettbewerb, bei dem der höchste Depotwert entscheidend ist, kam es in der nachhaltigkeitsorientierten Wertung darauf an, sich mit dem ökonomischen, ökologischen und sozialen Handeln von Unternehmen kritisch auseinanderzusetzen und daraus eine Investitionsstrategie zu entwickeln.

Und auch hier waren »Die Dackels» am erfolgreichsten. Da beim Planspiel Börse aber die Regel gilt, dass jede Gruppe nur einen Preis in den beiden Wettbewerbskategorien bekommen kann und die nächstbesten nachrücken, siegte dann die Gruppe »Die Elite» - ebenfalls von der Elbtalschule Gartow - mit einem Nachhaltigkeits-Depotgewinn von 8369 Euro. Beide Gruppen verfolgten eine ähnliche Strategie. Gleich am Anfang wurde in VW-, Google-, Apple- und McDonalds-Aktien investiert und bis zum Ende gehalten. Dabei ließen sich die beiden Gruppen auch nicht von den unruhigen Finanzmärkten und deren Auswirkungen auf das Börsenparkett irritieren. Zum Sieg auf Bundesebene fehlten dann doch noch ein paar Euro. Von den 36 Lüchow-Dannenberger Gruppen war es 22 gelungen, ihr fiktives Startkapital von 50000 Euro über die zehn Wochen gewinnbringend einzusetzen. Die weiteren Plätze im Geschäftsgebiet der Sparkasse gingen an die Gruppen »Verplant» (57.990,89 Euro/Herzog-Ernst-Gymnasium Uelzen) und »Dagobert Duck» (56559,85 Euro/KGS Bad Bevensen). In der Nachhaltigkeitswertung folgten die Gruppen »Die Griechen» (7057,41 Euro/Oberschule Ebstorf) und »Vajal» (5263,10 Euro/Gymnasium Lüchow). Bundessieger in der Depot-Wertung wurde eine Gruppe, die aus den 50000 Euro 65791 Euro gemacht hatte.

Die fünf besten Gruppen aus jeder Wettbewerbskategorie erhielten von der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg Geldpreise in Höhe von 250, 150, 100, 75 und 50 Euro. Außerdem fuhren die drei besten Gruppen aus beiden Wertungen mit der Sparkasse am 26. Januar in die Autostadt nach Wolfsburg. Die teilnehmenden Schulen erhielten für jede qualifizierte Gruppe einen Projekt-Zuschuss von 10 Euro. In der Autostadt konnten die Gruppen sich über die aktuellen Modelle der zum VW-Konzern gehörenden Automarken informieren. Besonders interessant war das »Zeithaus» mit Fahrzeugen, die Meilensteine in der automobilen Geschichte darstellen. In der »Konzernwelt» gab es Informationen über das nachhaltige Engagement des VW-Konzerns.

Das nächste Planspiel Börse startet im Herbst.

Bild: Die erfolgreichen Planspiel-Börsianer aus dem Landkreis vor den Türmen der Autostadt in Wolfsburg: Die Gruppen "Die Dackels" und "Elite" von der Elbtalschule hatten in den Wertungskategorien Depot wert und Nachhaltigkeit gesiegt, die Gruppe "Vajal" vom Gymnasium Lüchow war in der Nachhaltigkeitswertung auf den dritten Platz gekommen. Ganz rechts: Elbtalschul-Rektor Gerd Sprockhoff.

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EJZ vom 09.07.2011

Traum von Oberschule geplatzt

Gartower Elbtalschule hat dafür nicht genug Schüler - SG-Rat lehnt Antrag der Gruppe UWG/Grüne ab

ab Kapern. Nun steht definitiv fest: Die Gartower Elbtalschule wird keine Oberschule. Ein entsprechender Antrag war vor geraumer Zeit gestellt worden, »doch das mit der Oberschule können wir uns abschminken», berichtete Schulleiter Gerhard Sprockhoff am Dienstag im Dorfgemeinschaftshaus in Kapern (vormals Gasthaus Wulli) in der Sitzung des Gartower Samtgemeinderates (EJZ berichtete).

Ulrich Flöter (CDU) wollte wissen, wie es um die Entwicklung der Einrichtung, eine Ganztagsschule, bestellt sei: »Als Schulträger inte-ressiert uns das natürlich brennend.»

Eigentlich sei die Elbtalschule aufgrund ihrer Unterrichtsstruktur schon lange Oberschule, so Gerhard Sprockhoff, doch diese Bezeichnung bleibe ihr verwehrt. Und das liege daran, »weil wir nicht genug Schülerinnen und Schüler haben». Bedingung, um Oberschule zu werden: Die Gartower Elbtalschule mit ihren derzeit 144 Schulpflichtigen müsse mindestens jeweils 29 Schüler in ihren sechs Jahrgangsklassen beschulen. »An diese Zahl aber kommen wir nicht heran», skizzierte der Schulleiter die Situation.

Sprockhoff berichtete von einem Gespräch mit Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU), von dem man zuvor »überhaupt keine Antwort» auf den Antrag in Sachen Oberschule erhalten habe. Althusmann sei in Hannover die »Insellage» der Elbtalschule geschildert worden. Der Minister habe die Ablehnung damit begründet, »dass wir zu klein sind und eine Zweizügigkeit deshalb nicht möglich sei».

Althusmann habe aber zugesagt, dass sein Minsterium nicht daran denke, Schulen im Land zu schließen, »und das beruhigt uns schon». Der Minister habe sozusagen abgenickt, dass die Elbtalschule erhalten bleibe - wegen ihrer »Insellage». Sprockhoff ist nach wie vor überzeugt: »Das Land wird nicht locker-lassen, bis es flächendeckend Oberschulen eingerichtet hat.» Man werde natürlich so weitermachen wie bisher, schilderte er vor dem Rat: »Natürlich wären wir gern Oberschule geworden, aber das Kollegium hat über die Entscheidung des Kultusminis-teriums nicht geweint.»

Schon einmal, und zwar Mitte März, hatte sich Gartows Samtgemeinderat mit einem Antrag der Gruppe UWG/Grüne befasst: über ihren Antrag, die Fahrtkosten für im Gartower SG-Bereich wohnende Schülerinnen und Schüler der elften und zwölften Klassen beziehungsweise der Berufsgrundbildungsschulen und anderer weiterführenden Schulen in Lü-chow-Dannenberg zu bezu- schussen.

Der Zuschuss müsse Eltern von Schülern gewährt werden, deren Einkommen unter oder nur knapp über der Bemmessungsgrenze läge und denen keine staatlichen Fördermittel zustünden, die durch neue Gesetzgebungen im Bildungspaket abgedeckt seien, argumentierte der Sprecher der Gruppe, Bernd Kreutzkamp (UWG): »900 Euro für eine Bus-Jahreskarte sind schon recht happig.»

Der Antrag der Gruppe werde im Rat nicht weiterverfolgt, war von Samtgemeidebürgermeister Friedrich-Wilhelm Schröder (CDU) zu hören. Es solle aber möglichst bald eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich mit der grundsätzlichen Förderung von Kindern und Jugend-lichen im SG-Bereich auseinandersetze.

In der Zuschuss-Debatte war von Problemen die Rede. Das mit der Bemessung, wo nämlich die Einkommensgrenze anfange und wo sie aufhöre, sei nicht ganz ohne, sagte Bürgeramtsleiter Lutz Haas. Denn es gebe keine festgesetzten Einheitsgrenzen. Wenn es um Zuschüsse gehe, würden es viele Leute versäumen, für ihnen gesetzlich zustehende Fördermittel Anträge zu stellen, meinte Gerhard Beye (SPD). Theda Kruse (UWG): »Die Leute wollen an die Hand genommen werden, weil sie mit der zunehmenden Bürokratie ganz einfach überfordert sind.»

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Von »Gasthäusern des Lernens»

Der Bildungsjournalist Reinhard Kahl plädierte an Gartows Schule für eine Reform der Bildungspolitik

asb Gartow. Wieso werden Schulexperimente immer wieder mit Skepsis und Misstrauen betrachtet, vor allem wenn sie die Freude am Lernen in den Mittelpunkt ihrer Modelle stellen? Das war eine der provokanten Fragen und der in die Zukunft blickende Thesen zum Thema Bildung, die der Journalist und Filmemacher Reinhard Kahl am Dienstagvormittag im Rahmen einer mehrstündigen Lehrerfortbildung den versammelten Kollegien der Gartower Schulen präsentierte. »Freude und Lernen scheinen in unserer Gesellschaft ein unauflösbarer Widerspruch zu sein», wunderte sich Kahl.

»Dieses Phänomen konnte immer noch nicht befriedigend beantwortet werden. Es scheint so, dass Menschen es nicht wagen, ihren Wahrnehmungen zu trauen und vor allem beim Thema Lernen immer das Gefühl haben, dass Lernen nicht funktioniert, wenn man nicht dazu gedrängt wird.» Dazu kommt nach Kahls Ansicht eine immer wieder beobachtete innere Haltung von vielen Erwachsenen, die den Schülern wenig zutraut. »Es wird nicht positiv vermittelt, dass man sich auf den neuen Schüler freut, sondern es klingt immer wieder der negative Beigeschmack eines ,Auf dich haben wir gerade gewartet» durch», bemängelte der Filmemacher. »Nur wenn ich an die Fähigkeiten eines Schülers glaube, dann können sie auch zum Vorschein kommen.» Doch viele Pädagogen sähen sich in ihrer eigenen Entwicklung ebenfalls eingegrenzt. »Durch Ihre eigenen Beschränkungen beschränken Sie auch die Kinder», so Kahls Aufruf an die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer, sich von äußeren und inneren Reglementierungen nicht zu sehr leiten zu lassen. Darüber hinaus stellte Kahl bei Lehrern und in Schulstrukturen durchgängig einen »defensiven Perfektionismus» fest. »Wenn ich ständig große Angst vor Fehlern habe, dann führt dies zu Situationen, in denen große Fehler und Probleme erst passieren können», stellte er fest. Und nicht nur das: Kahl hat in seiner jahrzehntelangen Journalistenlaufbahn unzählige Beispiele dafür gesammelt, dass Kinder gerade dann besonders gut lernen, wenn ihnen Lernstoff, Spielen und Alltagsleben nicht als getrennte Einheiten aufgenötigt werden - wie er mit einem Filmbeispiel aus dem Odenwald belegte. Für Kahl sind derartige Modellprojekte, die übrigens in Baden-Württemberg schon längere Zeit offiziell gefördert werden, zu seiner Vision von der »Schule der Zukunft». Schulen, fuhr er fort, »müssen wieder anziehende Orte, müssen Gasthäuser des Lernens werden», so sein Plädoyer für eine neue Schulpolitik. »Spielen muss als Entwicklungsfeld für Kinder endlich akzeptiert werden.» Statt dessen bildeten Lehrer oft eine Opfergemeinschaft mit ihren Schülern gegen den bösen Rest der Welt. Kahl erklärt sich diese Haltung aus der nationalsozialistischen Vergangenheit der Gesellschaft. »Die Umkehr in die Opferrolle schützt vor einer Täterzuweisung», so Kahl. »Immerhin: hier ist ein Mentalitätswandel hin zu mehr Risiko erkennbar.» Die rund 30 Lehrer und Lehrerinnen der Grund-, Haupt- und Realschule in Gartow hörten die Thesen von Reinhard Kahl mit Interesse, teilweise sogar mit Begeisterung. »Wir fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt,» so Schulleiterin Mechthild Rehwinkel, die, wie sie sagt, schon seit Jahren versucht, neue Wege zu gehen - trotz aller Richtlinien. »Es war wunderbar, einen Einblick in viele verschiedene Schulmodelle zu bekommen. Doch wir werden leider nicht allzu davon umsetzen können.» Nicht nur ihr ist bewusst, dass neu definierte Lehrerrollen mit den existierenden Pädagogenausbildungen nur mühselig zu entwickeln sind - ganz zu schweigen von Rahmenlehrplänen, die Lernstoff und Art und Weise der Vermittlung eng reglementieren.

Bild: Gute Laune und provokante Thesen prägten die schulinterne Fortbildung der Gartower Schulen, zu der dieses Jahr der Journalist Reinhard Kahl (rechts) eingeladen war. Neben ihm Andreas Widow,ein Lehrer an der Elbtalschule. Aufn.: A. Blank

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EJZ vom 08.05.2010:

Auf Berufskurs bringen

Projekt »Berufsnavigator» erstmals im Landkreis an fünf Schulen

by Lüchow. Was soll nach der Schule werden? Viele Schülerinnen und Schüler haben bislang nur diffuse Vorstellungen, was nach dem Ende ihrer Schulzeit aus ihnen werden soll. Mehr Klarheit soll ihnen der »Berufsnavigator» geben.

So heißt ein computergestütztes Berufsauswahlverfahren, das eine Hamburger Firma gleichen Namens entwickelt hat. Deren Berufs- und Unternehmensberater waren in dieser Woche erstmals an fünf Schulen im Landkreis im Einsatz - am Gymnasium in Lüchow, an der Elbtalschule in Gartow, der Nicolas-Born-Schule in Dannenberg, der Bernhard-Varenius-Schule in Hitzacker und der Realschule in Lüchow. Die übrigen Schulen werden in den kommenden Wochen besucht. Insgesamt 482 Schülerinnen und Schüler sollen in diesem Jahr bei ihrer Berufsfindung unterstützt werden. Das kostet pro Schüler rund 60 Euro. Finanziert wird das ganze zu 50 Prozent von der Arbeitsagentur, die Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg ist mit 15 Euro pro Schüler dabei, der Eigenanteil der Jugendlichen liegt bei 5 Euro, und den Rest übernimmt der Landkreis.

Der »Berufsnavigator» soll die Jugendlichen auf Kurs in Sachen Beruf bringen, vor allem soll er sie dazu animieren, ernsthaft über das Thema nachzudenken, damit sie eine aktive Entscheidung treffen können, so Christine Hagemann, Berufs- und Unternehmensberaterin beim »Berufsnavigator».

Navigiert wurde in zwei Teilen. In einem ersten bewerteten jeweils drei bis vier Jugendliche, die sich schulisch und privat gut kennen, gegenseitig ihre Stärken und Fähigkeiten. Dabei ging es etwa um die Punkte Auftreten, Belastbarkeit, Bildung, Durchhaltevermögen, Einfühlsamkeit, Gründlichkeit, Finger- und Handgeschick, körperliche Ausdauer, Rechnen, Lesen, Schreiben, Selbstvertrauen, Stressbewältigung - insgesamt mehr als 50 Persönlichkeitsmerkmale mussten bewertet werden. Jedes dieser individuellen Stärkenprofile wurde anschließend im Computer mit hunderten von Berufsprofilen abgeglichen - so dass jeder der Jugendlichen eine Liste mit zehn Berufen erhielt, die angesichts seiner oder ihrer Stärken »passen» könnten. Im zweiten Navigationsteil folgte eine persönliche Beratung, in der es dann um Fragen ging wie: Passen die Berufe? Passen die Interessen zu den Fähigkeiten? Wie geht es weiter?

Christine Hagemann appellierte etwa am Freitag an die Schülerinnen und Schüler der Lüchower Realschule, sich weiter zu orientieren: »Beschäftigen Sie sich mit den vorgeschlagenen Berufen, machen Sie gezielt Praktika, lesen und informieren Sie sich, entwickeln Sie mit der Zeit ein Bauchgefühl dafür, ob ein Beruf zu Ihrem Interesse und Ihren Stärken passt.» Den Jugendlichen brachte der Berufsnavigator einige Über- raschungen und vor allem viel Stoff zum Nachdenken. Etwa darüber, dass Selbst- und Fremdeinschätzung nicht immer identisch sein müssen, oder auch darüber, dass es Berufe gibt, für die man die notwendigen Stärken besitzt, über die man aber bisher noch nie nachgedacht hat. Die einen fühlten sich bestätigt, andere auf völlig neue Wege geführt. »Ich hätte nicht gedacht, was dabei alles rauskommt», staunte eine Schülerin. Einen anderen hat der Navigator nicht weitergebracht. Bislang hatte er keine Idee, was er werden wolle - und von der Liste mit den Berufen sagte ihm auch keiner zu.

Bild: Beratungsgespräch an der Lüchower Realschule: Manuela Weber und ihre Kollegen klärten mit den Jugendlichen, ob die vorgeschlagenen Berufe passen und was weiter zu tun ist. 2 Aufn.: Ch. Beyer

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EJZ vom 10.02.2010:

Von Freundlichkeit beeindruckt

Gegenbesuch: Schüler der Elbtalschule von einem Aufenthalt in den USA nach Gartow zurückgekehrt

ab Gartow. »Ganz schön aufgeregt» seien sie schon gewesen, berichten die Jugendlichen - zu-mal es für einige von ihnen der erste Flug ihres Lebens war. Am Sonnabend nun sind die zehn Schülerinnen und Schüler der Gartower Elbtalschule mit vielen neuen Eindrücken von ihrer fast 14-tägigen Reise zurückgekehrt - aus Sedona im US-amerikanischen Bundesstaat Ari- zona.

Das Ganze war so etwas wie ein Gegenbesuch.

Rückblick: Im November vergangenen Jahres waren acht Schülerinnen und Schüler der in Sedona beheimateten Verde Valley School Gäste der Elbtalschule. »Ihr müsst uns unbedingt besuchen», hatten die ihre Gastgeber vor der Rückreise in die Staaten eingeladen. Der Au-fenthalt der US-Boys und -Girls im Lüchow-Dannenberger Ostkreis war von dem Gartower John Workman, einem gebürtigen Amerikaner, angeschoben worden. Dessen Tochter Ilka, einst Elbtalschülerin, unterrichtet an dem Internat in Sedona, in dem rund 120 Schülerinnen und Schüler aus 16 verschiedenen Nationen lernen. Und so durfte der ortskundige »Johnny» nun natürlich nicht fehlen, als es für die Elbtalschüler per Flieger nach Arizona ging - ab Hamburg via London zum Zielflughafen Phoenix. Zweite Begleiterin: Lehrerin Elgin Hornbostel. Zum ersten Mal in den USA, habe sie gleich nach der Ankunft in Arizona die großartige Landschaft beeindruckt, erzählt Sabrina Pahlmann. Die Verständigung mit den Gastgebern sei nur zu Beginn ein Problem gewesen. »Doch schließlich haben wir in unserem Schulenglisch einfach drauflos geredet und wenn alles nichts half, Hände und Füße zu Hilfe genommen», so die 16-Jährige. So habe man verständlich kommunizieren können. In den USA sei ihr bewusst geworden, wie wichtig die englische Sprache international sei.

Die Elbtalschülerinnen und -schüler waren während ihres von der Samtgemeinde Gartow fiananziell unterstützen Aufenthaltes in den Vereigten Staaten in der Verde Valley School untergebracht. In ihrer neuen Heimat auf Zeit wohnte jeder Gast gemeinsam mit einem Internatsschüler beziehungsweise einer -schülerin auf einem Zimmer. »Wir haben uns prima mit denen verstanden, es sind Freundschaften entstanden und wir ha-ben unsere E-Mail-Adressen ausgetauscht und werden so in Verbindung bleiben», sagt die 15 Jahre alte Elena Schmidt, die anderen Jugendlichen empfiehlt, sich auch einmal in den USA umzuschauen. »Das lohnt sich auf jeden Fall.» Wer die Möglichkeit habe, vorübergehend in dem Land zu leben, »soll das ruhig machen». Während ihres Aufenthaltes in Arizona haben sich natürlich auch die Gartower Jugendlichen umgeschaut, haben unter anderem den Grand Canyon und den etwas weniger bekannten Antelope Canyon besucht und in der Flagstaff-University mit ihren gut 20000 Studenten erfahren, dass in der Einrichtung auch für den Geheimdienst CIA geforscht wird. »Wir reisen wieder in dieses beeindruckende Land», haben sich die 14-jährige Berit Bögelsack und ihre Mitreisenden »fest vorgenommen». Und dann werde man all die Sehenswürdigkeiten besichtigen, die man nun nicht gesehen habe - die Route 66 beispielsweise.

Berit, Sabrina, Elena und Co. haben an der Verde Vallye School auch an einigen Unterrichtsstunden teilgenommen. Mehr als in Deutschland werde in US-Schulen mehr Wert auf Hausaufgaben gelegt, und dafür werde den Schülern viel Zeit eingeräumt, haben sie erfahren. Teamgeist spiele eine erhebliche Rolle, alle verstünden sich im Internat als große Familie. Überhaupt sei an den Schulen alles viel lockerer und verlaufe im Unterricht nicht so sehr in fes-ten Bahnen. Schüler und Lehrer duzten sich. Felix Eisenblätter ist aufgefallen, »dass es im Gegensatz zu Deutschland auf den Straße und sonst auch viel sauberer und ordentlicher ist.» Auch die Freundlichkeit der Menschen hat den 14-Jährigen beeindruckt: »Wir wurden auf den Straßen nicht selten von fremden Menschen angesprochen, die uns gefragt haben, wie es uns geht.» Und wie war das Wetter in Sedona? »Wärmer als in Deutschland, ab und zu Regen, aber kein Schnee.»

Auf dem Rückflug konnten sich die Elbtalschüler und ihre beiden Begleiter - wenn auch nur nachts - ein wenig London anschauen. Als nämlich das Flugzeug aus Phoenix verspätet in der britischen Hauptstadt landete und der gebuchte Flieger nach Hamburg bereits in der Luft war, spendierte ihnen die Fluggesellschaft eine Hotel-Übernachtung.

Bild: Ein Foto, das an den Aufenthalt in den USA erinnert, muss natürlich sein. Hier posieren die Gartower Elbtalschülerinnen und -schüler vor einem Riesenkaktus in Phoenix. Am Sonnabend ist die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken aus Sedona zu- rückgekehrt - nach einem unfreiwilligen Aufenthalt in London. Aufn.: E. Hornbostel

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EJZ vom 18.02.2010

»Spannende Aufgabe»

Gerhard Sprockhoff wird Elbtalschulleiter

ab Gartow. Er wolle möglichst viel Verantwortung auf die Schüler übertragen und möglichst viele Leute in das Unternehmen Schule einbinden - Eltern beispielsweise, Betriebe und Anbieter von Freizeitaktivitäten. Das hat sich Gerhard Sprockhoff auf seine Fahne geschrieben.

Heute ist ein großer Tag für »Sprocki», wie er von seinen Schülerinnen und Schülern liebevoll genannt wird: Regierungsschuldirektor Franz-Josef Kamp wird in Gartow erwartet. Und der Schulrat kommt nicht mit leeren Händen zu der mittäglichen Feierstunde. Kamp hat eine Urkunde im Gepäck; er wird den vor 59 Jahren in Lüchow geborenen Gerhard Sprockhoff zum neuen Leiter der Elbtalschule ernennen.

»Sprocki» ist ein Gartower Lehrer-Urgestein und mit gan-zem Herzen Pädagoge. »Wenn ich mich heute noch einmal für einen Beruf entscheiden müsste, würde ich wohl wieder Lehrer werden.» Lehrer sein, das ist irgendwie die Sache der Sprockhoffs, es »lehrert» sich nur so durch die Familie: Ehefrau Inge unterrichtet an der Gartower Grundschule, Sohn Malte im Schulzentrum in Oedeme. Und auch Gerhard Sprockhoffs beide Brüder sind in dem Job tätig: Rolf Sprockhoff als Leiter der Bergener Grundschule, Jürgen Sprockhoff als Lehrer an den Berufsbildenden Schulen in Lü-chow.

Vor nunmehr zwei Jahren wagte Sprockhoff den Sprung in das für ihn gar nicht mehr so kal-te Wasser: Der bisherige Leiter der Elbtalschule, Jan Hild, erkrankte und sagte dem Schulalltag Ade. »Sprocki» wurde gebeten, die Leitung des Hauses kommissarisch zu übernehmen. Und Sprockhoff wollte, von seinen 14 Kolleginnen und Kollegen unterstützt. Seine 144 Schüler finden es durchweg sowieso »klasse», dass »unser Sprocki» ab heute nun auch offiziell in der Gartower Haupt- und Realschule, einer Ganztagsschule, Regie führt.

Dabei war für Gerhard Sprockhoff gleich nach dem Abitur noch nicht klar, was er beruflich machen wollte. Lange studieren war nicht sein Ding. Bäcker werden, wie sein Vater, kam für ihn auch nicht in Frage. »So habe ich mich entschieden, einen auf Lehramt zu machen», schmunzelt der neue Schul- leiter: »Da musste man nur drei Jahre studieren.» Was er dann auch von 1969 bis 1972 in Lüneburg tat. »Ich war damals ein typischer 68-er, mit allen Ecken und Kanten», blickt Sprockhoff: »Wir haben geglaubt, die Welt verändern zu können.» Seit 1973 ist Gerhard Sprockhoff nunmehr Lehrer. Sein gesamter Berufsalltag hat sich bisher ausschließlich in Gartow abgespielt, die Stationen: Mittel- punktschule, Grund- und Hauptschule und seit 20 Jahren Haupt- und Realschule (Elbtalschule). Auch sein Praktikum absolvierte Sprockhoff in dem Flecken - »gemeinsam mit vier Kommilitonen, wir waren die erste Kommune in Gartow und immer ziemlich gut drauf».

Nun Leiter der Elbtalschule zu sein, ist für Sprockhoff »eine spannende Aufgabe». Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass immer noch Gerüchte kursieren, die die Schließung der Bildungsstätte zum Inhalt haben. Gerhard Sprockhoff hat sich vorgenommen, die Schule so aufzustellen, »dass die Gerüchte nicht Wahrheit werden». Er will die Elbtalschule weiter nach außen öffnen. »Sie ist schließlich ein fester Bestandteil des Ortes und aus dem Flecken einfach nicht wegzudenken.»

Gerhard Sprockhoff ist es schon bisher mehr als seinem Vorgänger gelungen zu erreichen, dass sich die Schüler stärker mit der Schule identifizieren. Viele tragen ein T- oder Sweatshirt mit einem Logo »Elbtalschule - Das ist meine Schule». Als Lehrer dürfe man heute auf keinen Fall ein reiner Wissensvermittler sein, betont Sprockhoff. Er müsse vielmehr auch Rat in allen Situationen geben können und den Schülern bei ihrer Orientierung helfen - »wie sie sich beispielsweise später in der komplizierten Arbeitswelt zurechtfinden können». Ein Lehrer müsse zudem Werte vermitteln können, »die es zweifelsfrei immer noch gibt». Schule dürfe keine Einrichtung sein, in der ein Schüler lediglich seine Zeit absitze.

Bild: Inmitten von Schülerinnen und Schülern fühlt sich Lehrer Gerhard Sprockhoff wohl. Heute wird dem beliebten Pädagogen offiziell die Leitung der Gartower Elbtalschule übertragen. Aufn.: A. Blütling

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EJZ vom 12.11.2009

»Die sind in Wirklichkeit ganz nett»

Acht Schülerinnen und Schüler aus den USA besuchen die Gartower Elbtalschule - Zuerst keine gute Meinung von Deutschland

ab Gartow. Doch, im Geschichtsunterricht hätten sie schon viel Interessantes über Deutschland erfahren. Auch dass es bis vor 19 Jahren noch zwei deutsche Staaten gab und das Land geteilt war.

Für sie sei das immer noch unfassbar; das mit der Teilung verbundene menschliche Leid. Nicht auszudenken, wenn Gleiches in der Heimat geschehen wäre.

Die Heimat - für Diana, Tam, Carli, Sammie und die anderen vier Jugendlichen sind das die Vereinigten Staaten, wo sie in Arizona in der Stadt Sedona die Verde Valley School besuchen, ein internationales Internat, in dem sie die High-School-Reife erwerben wollen. Derzeit sind die fünf Schülerinnen und drei Schüler Gäste der Gartower Elbtalschule. Ihr Besuch ist der erste Schritt eines von dem Gartower John Workman angeschobenen Schüleraustausches, vom 30. Januar bis 8. Februar 2010 soll es bereits einen Gegen- besuch von Elbtalschülern in Sedona geben.

Ilka Workman, Tochter des in den USA geborenen John Workman und einer deutschen Mutter, betreut die amerikanischen Gäste. Die 29-Jährige, in Gartow geboren und aufgewachsen, hat bis 1996 selbst die Elbtalschule besucht und ist 2002 in das Geburtsland ihres Vaters gezogen, hat auf Lehramt studiert und unterrichtet seit einigen Jahren an der Verde Valley School Englisch und Deutsch. Ihre auf Tage befristete Rückkehr an die Elbtalschule - die amerikanischen Gäste sind am Sonntag in Gartow eingetroffen und bleiben bis zum 20. November - ist für Ilka Workmann auch eine Begegnung mit der Vergangenheit.

Diana, Tam, Carli, Sammie und Co. nehmen am Unterricht der Elbtalschule teil und absolvieren zudem ein Besichtigungsprogramm mit Fahrten nach Hamburg und Berlin. Beeindruckt sind sie immer noch vom Bürgerfest in Bergen anlässlich des Mauerfalls vor 20 Jahren. Sie waren mit Menschen ins Gespräch gekommen und hatten von deren Schicksalen in der DDR erfahren, was ihnen »an die Nieren» gegangen sei.

In den USA hatte sich die Gruppe schon lange vor ihrem Reiseantritt über Deutschland informiert. Dass die Amerikaner nur wenig über die Deutschen wüssten, entspreche freilich nicht der Wahrheit, dennoch ge-be es Vorstellungen. »Bier natürlich, Eisbein, Sauerkraut und Tanzvergnügen», erzählt die 16-jährige Carli: »Ich habe lange nicht gewusst, dass es in Deutschland auch große Städte gibt.» Angel, 14 Jahre alt, sollte erst einen deutschen Vornamen bekommen, »weil meine Mutter mal in Deutschland war und es ihr hier so gut gefallen hat», sagt der Junge. Die Deutschen hätten in den USA den Ruf, sehr strebsam, aber auch sehr laut zu sein. Dass die »aber ganz okay» sind, erlebe er nun in Gartow.

Die 15 Jahre alte Diana gibt zu, zuerst keine gute Meinung von den Deutschen gehabt zu haben. In den amerikanischen Schulen werde im Geschichtsunterricht nämlich immer noch über die typische deutsche His-torie gesprochen, über die NS-Zeit und Hitler. Ihre Vorurteile aber habe sie längst ad acta gelegt - seit sie das Internat in Sedona besuche und dort auch deutsche Mitschüler habe. Diana: »Die Deutschen sind gar nicht so schlimm, wie viele Amerikaner behaupten - die sind in Wirklichkeit ganz nett.»

Die 16-jährige Tam spricht von frohen Erwartungen, mit de-nen sie nach Deutschland gekommen sei. Das liege an ihrem Vater: Der gebürtige Vietnamese hatte von 1994 bis 1996 in Deutschland studiert. »Mein Dad liebt dieses Land und den deutschen Fußball, und er hat erzählt, dass alle Deutschen freundlich sind, freundlicher als die Amerikaner.»

In diesen Tagen wollen die Schüler für ihre Lieben daheim Souvenirs kaufen, aber was nehmen sie mit in die USA? »Shokolade natürlich, Gummibären, Marzipan und Nutella.»

Bild: Die acht amerikanischen Schülerinnen und Schüler um ihre Lehrerin Ilka Workman (links) fühlen sich in Gartow wohl, und auch der Unterricht an der Elbtalschule sagt ihnen zu. Aufn.: A. Blütling

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EJZ-Bericht vom 23.06.2009

Für ihr soziales Engagement und ihren persönlichen Einsatz in der Elbtalschule wurden Michéle Flöter (links) und Ashley Nicole Wernicke geehrt. Auf den besten Notendurchschnitt (2,0) darf Absolvent Jonas Popko stolz sein.
Aufn.: A. Blütling

ab Gartow. Ein noch viel größeres Kompliment von Lehrern für Schüler wird es wahrscheinlich nicht geben: »Es hat Spaß mit euch gemacht.» Die lobenden Worte waren während der Entlassungsfeier an der Gartower Elbtalschule von Gerd Graf und Frank Müßigbrodt zu hören.

Der eine (Graf) war bis Freitag Klassenlehrer der 10. Realschulklasse, der andere (Müßigbrodt) Klassenlehrer der 9H. Insgesamt 21 Absolventinnen und Absolventinnen erhielten ihre Zeugnisse, zehn von ihnen verließen die Elbtalschule jeweils mit dem erweiterten Sekundarabschluss I.

In Sachen Disziplin, Mitarbeit und Fleiß hätten die zu verabschiedeten Schüler Maßstäbe für kommende Abschlussklassen gesetzt, sagte Frank Müßigbrodt, der kritisierte, dass Schüler allzuoft in Schubladen gesteckt würden. In der einen Schublade landeten die Hauptschüler, in einer anderen die Realschüler, in der dritten schließlich die Gymnasiasten. Dieses Schubladendenken, so der Pädagoge, dürfe es nicht länger geben, alle Schüler müssten die gleichen Lernmöglichkeiten und -chancen haben. »Seid selbstbewusst», wünschte Müßigbrodt den Absolventen: »Andere mögen vielleicht über euch stehen, mögen eines Tages vielleicht mehr Geld verdienen. Doch bedenkt: Ohne euch läuft nichts, Ihr gehört zu den Rädern, die das Ganze am Laufen halten.»

»Unternehmen wir eine kleine Zeitreise», lud Gerd Graf in der Schulaula die Anwesenden ein, »in fünf Jahren Schule hat sich nämlich viel verändert.» Lehrer Graf (»Große Worte sind nicht meine Sache») skizzierte mit einer Powerpoint-Präsentation den Werdegang der 10. Realschul-Abschlussklasse. Die Schülerinnen und Schüler seien in dieser Zeit nicht nur länger geworden, sondern hätten auch an Größe gewonnen.

Schulleiter Gerhard Sprockhoff hatte sich schon vor der Entlassungsfeier gefragt, »was wir als Elbtalschule verlieren, wenn gerade dieser Jahrgang nicht mehr da sein wird». Erschrocken sei er über jene Gedanken gewesen, die ihm eingefallen seien. Rein statistisch gingen 21 junge Menschen, aber nur 17 neue Schüler würden mit dem neuen Schuljahr kommen. Sprockhoff: »Für unsere kleine Elbtalschule ist das eine schmerzliche Differenz.» Aber viel wichtiger als die nackten Zahlen seien die Verluste auf menschlicher Ebene. So verliere die Schule beispielsweise Konfliktlotsen, die sich mit den oft recht aufgebrachten Streithähnen zusammengesetzt und die Konflikte immer aus der Welt geschaffen hätten.

»Wir haben als Elbtalschullehrer eine Aufgabe zu stemmen, die wir meistern möchten», betonte Gerhard Sprockhoff: »Wir stehen geschlossen hinter unserer Schule und wir werden dafür kämpfen, dass diese kleine Schule im Ostkreis erhalten bleibt. Wir möchten unsere Schüler wohnortnah unterrichten und möchten, dass Kinder nicht nur als Schüler angesehen werden - womöglich nur noch als reines Zahlenmaterial, das man getrost hin- und herschieben kann. Ohne daran zu denken, dass Schüler auch Kinder sind, die genügend Zeit haben müssen, im Wald Höhlen zu bauen oder mit Freunden einfach mal Blödsinn zu machen. Schule ist wichtig, ohne Frage, aber sie ist nicht alles.»

Gartows stellvertretender SG-Bürgermeister Ulrich Flöter sprach von Glück: vom Glück, dass die Entlassschüler an einer kleinen und überschaubaren Schule unterrichtet worden seien, in der sie von ihren Lehrern entsprechend ihrer Veranlagungen geführt und gefordert worden seien. »Wenn einer fällt, hilft ihm der andere auf», begann Pastor Jürgen Beecken seine kurze Rede mit einem Bibelspruch. Es komme nicht im-mer darauf an, was man in der Schule gelernt habe, und nicht immer seien gute Noten das Entscheidende. Menschlichkeit, Solidarität und andere Werte dürften nicht zu kurz kommen.

Für den musikalischen Rahmen der Entlassungsfeier sorgten Pianist Christian Järnecke und ein Schülerinnen-Chor.

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EJZ- Bericht vom 16.11.2008

Auszeichnung für Sozialtraining

-Elbtalschule erhält Zertifikat-

Am 12. November wurden 16 Schulen in der Landesschulbehörde Lüneburg für ihre Arbeit im Projekt “Sozialkompetenz und Mediation - konfliktfähige Schule“ ausgezeichnet. Aus dem Landkreis war die Elbtalschule aus Gartow vertreten. Das begehrte Zertifikat konnte durch eine Abordnung entgegengenommen werden. Jede Schule hat dabei die Möglichkeit genutzt, die Umsetzung ihres Projekts, das das soziale Lernen sichern soll, auf Schautafeln darzustellen.

An der Elbtalschule hat man sich schon sehr früh mit diesem Projektgedanken befasst, es war Anke Daumann, die dem Kollegium die Problematik nahe brachte. Nach ihrer Versetzung ist die Verantwortlichkeit an Angelika Krüger übergegangen. In den zurückliegenden Jahren wurden im Rahmen dieses Projekts Lehrkräfte zu Schulmediatoren ausgebildet und Klassenleiter für das Sozialtraining gewonnen. Sozialtage sind in der Zwischenzeit fester Bestandteil des Stundenplanes der 5. Klasse. Außerdem bilden Schulmediatoren Konfliktlotsen aus, die wiederum als Paten der 5. Klassen das Sozialtraining unterstützen. Mit dem Auslaufen dieses Projektes der Landesschulbehörde geht die Vernetzung der Schulen einher. Die Gartower Schule wird künftig mit der Geschwister-Scholl-Realschule in Embsen und der Realschule Bleckede einen Ausbildungsverbund bilden.

Dezernatsleiter Hermann Schulze würdigte in seiner Laudatio das Engagement der Lehrkräfte und die intensiven Bemühungen um die Förderung der sozialen Kompetenz von Schülerinnen und Schülern.

Auf dem Bild: Dezernatsleiter Schulze, Schulmediatorin Angelika Krüger, Konfliktlotsin Jennifer Tatzko

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EJZ- Bericht vom 10.10.2008

Was wird aus der Elbtalschule?

ab Pevestorf. »Das wäre der wirtschaftliche Todesstoß für den ganzen Gartower Samtgemeinde-Bereich», befürchtet der Vorsitzende des Gartower Samtgemeinderates, Ulrich Flöter (CDU). Der Christdemokrat äußerte seine Befürchtungen am Dienstagabend während der Sitzung des Kommunalparlamentes im Pevestorfer »Lindenkrug».

Hintergrund: Die mit einem Kreistagsbeschluss eingesetzte Arbeitsgruppe zur Schulentwicklungsplanung hat mehrere Modellvarianten entwickelt. Bei einigen Modellen wird der Schulstandort Gartow für den Sekundarbereich I (Haupt und Realschule) aufgegeben. Gartow künftig ohne Elbtalschule?

Auch für den Rat der Samtgemeinde Gartow ist das undenkbar.

Und so werden Landrat Jürgen Schulz und die Mitglieder des Kreistages in diesen Tagen Post von der Samtgemeinde Gartow erhalten. Während der Sitzung in Pevestorf wurde der Brief einstimmig verabschiedet.

Gartows SG-Rat wendet sich entschieden gegen ein Entwick-lungsmodell, das die Aufgabe des Schulstandortes Gartow zur Folge hätte. Im aktuellen regionalen Raumordnungsprogramm das Landkreises sei Gartow als Grundzentrum festgelegt, so Flöter: »Diese Festsetzung kann aber nur erfüllt werden, wenn neben anderen Einrichtungen insbesondere das schulische Angebot den gesamten Sekundarbereich abdeckt.» Ein Wegbrechen dieses Angebotes sei das Ende jeglicher Entwicklung in der Samtgemeinde Gartow. Der Ratsvorsitzende zeichnete ein für Gartow gewiss nicht wünschenswertes Szenario: Wenn es die Elbtalschule nicht mehr gebe, würden wohl kaum noch junge Eltern mit schulpflichtigen Kindern in den Samtgemeinde-Bereich ziehen.

»Die Problematik vor dem Hintergrund der geringen Schü-lerzahlen mit den dafür anfallenden Kosten ist uns durchaus bewusst», sagte Ulrich Flöter. Die jeweiligen Landeskultusminister hätten jedoch in der Vergangenheit stets den Fortbestand der Elbtalschule zugesichert - zuletzt Minister Bu- semann anlässlich seines Besuches im Januar 2006 in Gartow. Und der jetzt amtierende Kultusminister habe Mitte September dieses Jahres im Landtag erneut bekräftigt, »dass die Zukunft von kleineren Haupt- und Realschulen insbesondere im ländlichen Raum aus Sicht der Landesregierung gesichert ist».

SG-Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Schröder (CDU) berichtete, dass die Samtgemeinde Gartow bereits mit mehreren Maßnahmen zur Minderung der Kosten beigetragen habe. So hätten beispielsweise die Elbtalschule und die benachbarte Grundschule nun eine gemeinsame Schulsekretärin und einen gemeinsamen Hausmeister. Die Heizungsanlage werde mit Fernwärme gespeist, und zudem beteilige sich die Samtgemeinde jährlich mit 10000 Euro an der zum August eingerichteten Ganztagsschule.

Bei Aufgabe des Schulstand-ortes Gartow würden neben den Kosten für die Gebäudeunterhaltung - ein Verkauf der Turnhalle und des Schulgebäudes werde sich wohl nicht realisieren lassen - erhebliche Mehr- kosten für die Schülerbeförderung anfallen, ist der Rat überzeugt. Und abgesehen von den Kosten könne es den Schülern nicht zugemutet werden, täglich Schulwege von etwa zwei Stunden ertragen zu müssen.

Schröder betont in dem Schreiben: »Bei allem Verständnis für die finanzielle Situation des Landkreises und dem Be-mühen, ein gutes pädagogisches Angebot zu erbringen, erwartet die SG vom Kreistag, dass er für den Erhalt des Fleckens als Schulstandort für den Sekundarbereich I votiert. Die an mehreren Stellen in der Planung dargestellten pädagogischen Nachteile für kleinere Schulen seien bisher nicht eingetreten.

Bild: "Wir stellen uns quer!" Die Schülerinnen und Schüler sowie auch das Lehrerkollegium um den kommissarischen Rektor Gerhard Sprockhoff (Foto) machen sich für den Erhalt der Gartower Elbtalschule stark. Aufn.: A. Blütling